Struck: Kein Bundeswehreinsatz gegen Drogenbosse in Afghanistan
"Ein fast sicheres Land"
Bonn (ots)
Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) hat die Leistungen der Bundeswehr in Afghanistan gewürdigt. In einem PHOENIX-Interview sagte er Mittwochmittag: "Wenn ich mit Soldatinnen und Soldaten durch Afghanistan fahre oder gehe, klatschen und winken die Kinder fröhlich, wenn sie eine deutsche Uniform sehen. Das ist ein beachtlicher Lohn für das, was die Soldaten dort leisten." Afghanistan sei inzwischen zu einem "fast sicheren Land" gemacht worden, "jedenfalls was den Ausgangspunkt für terroristische Handlungen angeht", sagte Struck. Vor dem Bundeswehreinsatz habe es dort 80 Ausbildungslager für Terroristen gegeben, heute gebe es kein einziges mehr. Das Land sei auf dem Weg zu einem demokratischen Staat gut vorangekommen, so Struck. Trotzdem sei es noch nicht in einer Situation, in der es als stabil gelten könne. Zur Begründung für die personelle Ausweitung des Einsatzes sagte er: "Bei der Aufstockung auf 3000 Soldaten möchte ich flexibler sein bei der Frage, wie viele Soldaten ich wann und wo einsetzen kann." Einen Einsatz gegen die Drogenmafia in Afghanistan lehnte der Minister strikt ab: "Das ist klare Beschlusslage der Regierung und sicher auch des Bundestages, dass das nicht passieren wird. Es ist aber nicht so, dass wir die Augen zu machen, wenn wir in den Provinzen unterwegs sind." Vielmehr gehe es darum, dass die Afghanen selbst das Thema Drogenanbau und -handel in Angriff nähmen und massiv dagegen vorgingen. "Aber das wird noch eine Zeit dauern, bis die afghanische Nationalarmee so stark ist, dass sie massiv gegen die Warlords vorgehen kann", räumte Struck ein.
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