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Neue Westfälische: Neue Westfälische, Bielefeld: KOMMEMTAR Zuschüsse für Auschwitz-Studienfahrten gestrichen Unsensibel und unnötig MATTHIAS BUNGEROTH

Bielefeld (ots)

Dieser Konflikt könnte zu einem Politikum erster
Ordnung werden. Ausgerechnet die Bundeszentrale für politische 
Bildung (BPB) verabschiedet sich nach eigenem Bekunden "aus 
formaljuristischen Gründen" von der Förderung von Studienreisen ins 
ehemalige Konzentrationslager Auschwitz. Das verstehe, wer will. Mag 
sein, dass das Haupthandlungsfeld der BPB im Inland liegt, doch die 
Aufarbeitung der Geschichte des Nationalsozialismus hört mit 
Sicherheit nicht an den deutschen Grenzen auf.
Das hat die BPB ja auch erkannt und veranstaltet nach eigener Aussage
seit 1963 auch selbst Studienreisen nach Israel. Ziel: "die 
historisch-politische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus 
und der deutsch-jüdischen Geschichte". 6.000 Menschen haben seither 
dieses Angebot wahrgenommen. Auch Studienfahrten nach Russland, 
Georgien oder Ost- und Mitteleuropa stehen auf dem 
Veranstaltungskalender der BPB. Hier gibt es also zu Recht keine 
Berührungsängste mit politischen Themen die sich jenseits der 
deutschen Grenzen stellen, wohl aber auch für Deutschland 
weitreichende Bedeutung haben. Zwar geht es hier um die Förderung von
Bildungsangeboten fremder Träger. Doch wenn diese offiziell anerkannt
sind, sollte es doch wohl keinen ernsthaften Grund geben, 
ausgerechnet für Studienreisen nach Auschwitz keine Zuschüsse mehr 
bereitzustellen, formaljuristische Gründe hin oder her.
Es muss also eine möglichst rasche Lösung her, damit durch den 
Konflikt in den sensiblen deutsch-polnischen Beziehungen nicht 
unnötig Porzellan zerschlagen wird. Der aktuelle Streit ist ebenso 
unsensibel wie unnötig. Die BPB sollte ihn beenden und sich auf ihre 
Arbeit konzentrieren: "Verständnis für politische Sachverhalte zu 
fördern, das demokratische Bewusstsein zu festigen und die 
Bereitschaft zur politischen Mitarbeit zu stärken."

Pressekontakt:

Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

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