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Neue Westfälische: Neue Westfälische (bielefeld): Krise und Wut Ein schlimmes Gewächs ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Bielefeld (ots)

Die Finanzkrise bringt nicht nur die
Weltwirtschaft ins Trudeln, sondern auch die seelischen 
Befindlichkeiten. In der Mittelschicht wächst die Angst vor Abstieg 
und eine Wut auf die Verhältnisse. Ein Gefühl der Ohnmacht macht sich
breit.
Der Bielefelder Wissenschaftler Wilhelm Heitmeyer hat herausgefunden,
dass auf solchem Boden ein so schlimmes Gewächs wie die 
gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit besonders gut gedeiht. Dabei 
müssen als Sündenböcke Ausländer, Muslime und Juden herhalten. Und 
zunehmend auch sozial schwache Gruppen wie etwa die 
Langzeitarbeitslosen.
Was folgt aus dieser beunruhigenden Analyse für die Politik? 
Spitzenpolitiker dürfen nicht selbst durch missverständliche 
Äußerungen Öl ins Feuer gießen und die Ausgrenzung von Gruppen noch 
befördern.
Zudem sollte die Politik darum kämpfen, die Kontrolle 
zurückzugewinnen über einen allmächtigen Finanzsektor, der Ohnmacht 
geradezu provoziert. Bisher ist es der Politik nicht gelungen, das 
Finanzkapital zu bändigen. Das wäre alle Anstrengung wert. Sonst wird
die Krise chronisch. Und die Wut auch.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

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