Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Der Westen, der Iran und die Atombombe Ende des Hinhaltens DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON
Bielefeld (ots)
Für Amerika und den Westen sind es Minimalanforderungen, um Vertrauen schöpfen zu können. Für den Iran stellt das Drängen, seine Uranbestände befristet in die Obhut eines anderen Landes zu geben, eine unerfüllbare Vorbedingung dar. So weit das erwartbare Vorgeplänkel. Wenn es der Verhandlungsrunde in der Türkei am Wochenende nicht gelingt, das Unversöhnliche gesichtswahrend aufzulösen, könnte es das letzte Treffen sein, bevor in dem seit zehn Jahren schwelenden Konflikt früher oder später die Waffen sprechen. Um dieses Szenario zu vermeiden, ist nur ein Weg gangbar: Der Iran gibt unter Wahrung eines Maximums an Offenheit durch Kontrollen objektivierbare Garantien dafür ab, dass sein Atomprogramm nie mehr als ziviler Natur sein wird. Im Gegenzug gesteht der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen dem Land die friedliche Nutzung der Kernenergie zu und hebt geltende wie für die Zukunft geplante Wirtschaftssanktionen auf. In Istanbul wird sich zeigen, ob der entscheidende Mann auf iranischer Seite, Religionsführer Ajatollah Chamenei, die Kraft des von Barack Obama angebotenen Kompromisses erkannt hat. Lippenbekenntnisse der Eliten Teherans reichen niemandem mehr.
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