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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Forschung für die Rüstung Frage der Ethik BERNHARD HÄNEL

Bielefeld (ots)

Angesichts der Abermilliarden Dollar, die die USA für Militär-, Rüstungs- und Spionageforschung jährlich ausgeben, sind zehn Millionen Dollar, die über viele Jahre verteilt an deutsche Hochschulen flossen, Peanuts. Gleichwohl verdient der Vorgang öffentliche Wahrnehmung, denn die geheimniskrämerischen Amerikaner dürften nur dann ausländisches Wissen nutzen, wenn sie nicht selbst an ihren Top-Unis über eigene Expertise verfügen. So betrachtet, sind Pentagon-Aufträge an deutsche Wissenschaftler auch eine Anerkennung hiesiger Forschung und Forscher. Ohnehin wissen Forscher, dass die Ergebnisse von Grundlagenforschung statt Segen Fluch bringen kann. Erinnert sei an Robert Oppenheimer oder die Göttinger 18. Das Grundproblem hat Goethe bereits in Person des Zauberlehrlings beschrieben. Und so bleiben gesetzliche Regelungen oder ethische Absichtserklärungen einzelner Universitäten zu einer Forschung für eine friedliche Welt ehrenvoll, aber wirkungslos. Denn die Freiheit der Forscher darf natürlich nicht beschränkt werden, nur weil die Gefahr besteht, sie könnte missbraucht werden. Ziemlich simpel stellt sich die ethische Frage bei klar erkennbarer Auftragsforschung für nichtzivile Zwecke. Ethisch korrekt ist es jedenfalls nicht, Forschung zu betreiben mit dem Ziel, andere Menschen umweltfreundlich in die Luft zu sprengen.

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