Autoimmunkrankheiten - Wenn der eigene Körper zum Feind wird
Hamburg (ots)
Aufgabe des Immunsystems ist es, den Menschen vor Krankheiten schützen. Doch in manchen Fällen geraten die entsprechenden Abwehrzellen außer Kontrolle: Sie wenden sich gegen den eigenen Körper und zerstören gesundes Gewebe. Die Medizin kennt inzwischen mehr als 60 dieser sogenannten Autoimmunkrankheiten - von Diabetes Typ I über Schuppenflechte bis zu Multiple Sklerose (MS).
Wie die Zeitschrift FÜR SIE (13/2007) in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, sind Frauen von den meisten dieser Erkrankungen wesentlich häufiger betroffen als Männer. Grund dafür könnte sein, dass das weibliche Immunsystem insgesamt größeren Schwankungen unterworfen ist. In der Schwangerschaft etwa wird die Körperabwehr deutlich gedrosselt, damit das ungeborene Kind nicht angegriffen wird.
Wieso es bei manchen Menschen zu dem fatalen Fehlverhalten der Immunabwehr kommt, ist derzeit noch unklar. Fest steht nur, dass bei den Betroffenen eine erbliche Veranlagung vorliegt. Ob die Krankheit ausbricht, entscheiden jedoch zusätzlich Umweltfaktoren wie Klima oder Ernährung. Außerdem fungieren vermutlich bestimmte Krankheitserreger als Auslöser der Autoimmunkrankheit.
Zwar sind Autoimmunerkrankungen nach wie vor nicht heilbar, doch haben sich die Behandlungsmöglichkeiten in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Neuartige Medikamente unterdrücken entweder die gesamte Immunabwehr oder wirken sogar gezielt gegen die außer Kontrolle geratenen Zellen. MS-Patienten haben dank dieser Mittel heute eine ähnlich lange Lebenserwartung wie gesunde Menschen.
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