NDR Rundfunkrat stimmt Nachtragshaushalt zu
Hamburg (ots)
Der NDR kann die notwendigen planerischen und baulichen Maßnahmen für den Ersatz des asbestbelasteten Bürohochhauses in Hamburg-Lokstedt einleiten. Der NDR Rundfunkrat hat am Freitag, 29. März, einem entsprechenden Nachtragshaushalt zum Wirtschaftsplan für 2019 zugestimmt. Zwei Wochen zuvor hatte bereits der Verwaltungsrat den Nachtragshaushalt festgestellt.
Die erhebliche Asbestbelastung eines Bürohauses aus den 70er-Jahren auf dem Gelände des NDR Fernsehens in Hamburg war im Zuge von Sanierungsarbeiten im letzten Quartal 2018 festgestellt worden. Nach eingehenden bautechnischen Untersuchungen und Wirtschaftlichkeitsanalysen hat sich der NDR entschieden, auf eine Kernsanierung des Gebäudes zu verzichten und stattdessen in einen Neubau mit entsprechender Nutzfläche zu investieren.
Der Nachtragshaushalt sieht für 2019 vor, dass sich die Personal- und Sachaufwendungen wegen der erforderlichen Maßnahmen um knapp 5 Millionen Euro erhöhen. Hinzu kommen erste Investitionsraten für den Neubau von 7,3 Millionen Euro. Insgesamt sind für den Neubau Baukosten von 46 Millionen für die nächsten vier Jahre veranschlagt. Hinzu kommen Kosten für den fachgerechten Abbruch des belasteten Hauses sowie für die provisorische Unterbringung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Für einen Neubau spricht eine gegenüber der Variante Kernsanierung des asbestbelasteten Gebäudes deutlich längere Nutzungsdauer. Hinzu kommen flexible Nutzungsmöglichkeiten, die der sehr schmale Altbau nicht bietet. Zudem wäre ein asbestsaniertes Hochhaus nicht zwingend völlig asbestfrei, da der Gefahrstoff außer an den jetzt bekannten Stellen auch in Teilen des Rohbaus vorhanden sein könnte. Außerdem lässt sich die Investition in einen Neubau wirtschaftlich über die Abschreibungen besser auf der Zeitachse verteilen.
Dr. Cornelia Nenz, Vorsitzende des NDR Rundfunkrats: "Der Rundfunkrat ist wie zuvor schon der Verwaltungsrat zu der Auffassung gelangt, dass ein Neubau im Vergleich zu einer Kernsanierung des asbestbelasteten Gebäudes klare Vorteile mit sich bringt. Die vorgelegte Planung stellt die wirtschaftlich beste Lösung dar, und sie ermöglicht es, zukunftssichere Arbeitsräume zu schaffen. Deshalb haben wir dem Nachtragshaushalt zugestimmt. Unsere Hochachtung gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des NDR, die diese komplizierte Situation so hervorragend meistern."
Lutz Marmor, NDR Intendant: "Statt der Provisorien, die wir seit der Schließung des belasteten Gebäudes eingerichtet haben, werden wir bis zur Fertigstellung des Neubaus zügig zusätzliche Büroflächen anmieten und z. B. auch Modulbauten errichten. Ich danke den mehr als 300 betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Geduld und dafür, dass sie ihre Arbeit auch unter schwierigen Umständen so professionell machen. Ebenso danke ich den Gremien dafür, dass sie uns in dieser schwierigen, ungewöhnlichen Situation unterstützen."
Weiteres Thema des Rundfunkrats war der Bericht des Rundfunkdatenschutzbeauftragten Dr. Heiko Neuhoff für 2018. Seine Tätigkeit war im vergangenen Jahr wesentlich geprägt durch die Umsetzung der im Mai vergangenen Jahres in Kraft getretenen EU-Datenschutzgrundverordnung. Neuhoff zufolge gab es für ihn keinen Anlass, eine förmliche Beanstandung auszusprechen. Den Bericht hatte er auch schon dem Verwaltungsrat vorgestellt. Das Dokument wird - wie in den vergangenen Jahren - in Kürze im Internet veröffentlicht.
Die NDR Gleichstellungsbeauftragte Nicole Schmutte konnte dem Rundfunkrat von einer positiven Entwicklung bei Frauen in Führungspositionen in der obersten Tarifgruppe berichten: 2018 erreichte der Frauenanteil hier erstmals die 40-Prozent-Marke. Beim Ost-West-Vergleich hob die Gleichstellungsbeauftragte in ihrem Bericht Unterschiede hervor. So kehren viele im NDR beschäftigte Frauen, die in einem ostdeutschen Bundesland aufgewachsen sind, im Schnitt früher aus der Elternzeit zurück und arbeiten eher wieder in Vollzeit. Außerdem informierte Nicole Schmutte über die vielfältigen Maßnahmen des NDR gegen Sexismus. Dazu zählten neben bislang mehr als 30 Informationsveranstaltungen in Redaktionen und Abteilungen auch verpflichtende sowie fakultative Seminare.
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Aktualsierung: 29.03.2019, 18:05 Uhr
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