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Bürgerkrieg im Sudan
Brutalität gegen Zivilbevölkerung spitzt sich zu

Bonn/Berlin (ots)

Die Welthungerhilfe fordert von der Bundesregierung und der internationalen Staatengemeinschaft mehr Anstrengungen, um eine friedliche Lösung für den seit April eskalierenden Bürgerkrieg zu finden. Gleichzeitig muss der Zugang für humanitäre Helferinnen und Helfer dauerhaft gewährleistet werden. Aufgrund der heftigen Kämpfe wird es immer schwerer, die notleidende Bevölkerung in den unterschiedlichen Regionen in Darfur zu erreichen. Der Bürgerkrieg zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) wird mit einer neuen Stufe der Gewalt und Brutalität gegen die Zivilbevölkerung insbesondere in Nord- und West-Darfur geführt. Gezielte Überfälle auf Dörfer und Flüchtlingslager nehmen täglich zu und damit wächst die Zahl der Menschen, die vor der Gewalt fliehen müssen. Seit Beginn der Kämpfe im April sind mehr als sechs Millionen Sudanesinnen und Sudanesen vertrieben worden und mehr als die Hälfte der Bevölkerung, rund 25 Millionen Menschen, sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die letzten Friedensverhandlungen Anfang November sind erneut gescheitert.

"Unsere sudanesischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und ihre Familien mussten in den letzten Tagen die Provinzhauptstadt El Fasher in Nord-Darfur verlassen, nachdem wir Anfang November noch Hilfsgüter wie Planen, Wasserkanister und Hygieneartikel verteilen konnten. Wir ringen täglich mit der Frage, wie wir die Menschen in Not und insbesondere Frauen und Kinder erreichen können, ohne das Leben unserer Kollegen und Kolleginnen zu gefährden. Die Lage der Bevölkerung im Sudan wird immer dramatischer: Die Banken geben nur noch geringe Geldmengen pro Person aus, gleichzeitig haben sich die Benzinpreise weiter erhöht, nachdem Ölanlagen beschossen worden sind. All dies hat dazu geführt, dass die Preise für Nahrungsmittel weiter steigen und die humanitäre Krise sich weiter zuspitzt. Gleichzeitig nehmen die Cholerafälle und Ausbrüche von Denguefieber in den Gebieten zu, in denen die Menschen vor den Kämpfen Zuflucht suchen. Dort gibt es zu wenig sauberes Wasser und zu wenige Krankenhäuser und Medikamente. Wir befinden uns in einem Teufelskreis aus Gewalt und Elend und es fehlt bislang eine ausreichende Finanzierung für die dringend benötigte humanitäre Hilfe", beschreibt Hashim Bilal, der Landesdirektor der Welthungerhilfe im Sudan, die kritische Lage im Land.

Die Welthungerhilfe arbeitet seit 1998 im Sudan. Mit etwa 200 nationalen und internationalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Khartum und in den Bundesstaaten Nord-Darfur, Red Sea, Kassala und Gedaref unterstützte sie 2022 etwa 2,6 Mio. Menschen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.welthungerhilfe.de/presse

Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für "Zero Hunger bis 2030". Seit ihrer Gründung wurden mehr als 11.498 Auslandsprojekte in 72 Ländern mit 4,75 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

Pressekontakt:

Herausgeber:
Deutsche Welthungerhilfe e.V.

Ansprechpartnerinnen:
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Pressesprecherin
Telefon 0228-2288-132
Mobil 0172-2525962
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Assistenz: Clara Kahl
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