Liberia: Plünderung des Welthungerhilfe-Büros bei Ausschreitungen verhindert
Bonn (ots)
29.10.2004 / Liberia wird von den schwersten Ausschreitungen seit Beginn des Waffenstillstands am 18. August erschüttert. Seit gestern Abend setzen marodierende Jugendliche im Stadtteil Paynesville und dem Zentrum der Hauptstadt Monrovia Häuser, Kirchen, Moscheen und Tankstellen in Brand. Heute morgen konnten Soldaten der UN-Friedenstruppe verhindern, dass das Büro der Deutschen Welthungerhilfe in Monrovia geplündert wurde.
Es ist zum ersten Mal, dass gewalttätige Auseinandersetzungen stark religiös geprägt sind, erklärt Corinna Kreidler, Projektleiterin der Welthungerhilfe in Liberia. Christliche und muslimische Autoritäten rufen daher den ganzen Tag über Radio dazu auf, die Ausgangssperre der Übergangsregierung zu respektieren und zur Ruhe zurückzukehren. Vor Ablauf des offiziellen UN-Entwaffnungsprogramms am kommenden Montag versuchen unterschiedliche Milizengruppierungen, das in 14 Jahren Bürgerkrieg völlig zerstörte Land weiter zu destabilisieren. 80.000 ehemalige Kämpfer sind bereits entwaffnet, momentan ist in Liberia die weltgrößte UN-Friedenstruppe mit 15.000 Soldaten stationiert.
Seit 2003 arbeitet die Deutsche Welthungerhilfe in Liberia. Sie unterstützt Flüchtlinge bei der Wiederansiedelung und durch landwirtschaftliche Beratung, organisiert Nahrungsmittelverteilungen an Schulen und engagiert sich in der Friedenserziehung von Kindern und Jugendlichen.
Unsere Projektleiterin Corinna Kreidler in Monrovia steht Ihnen unter Tel. 00231-65 30 407 zur Verfügung.
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