Nahrungsmittelproduktion bleibt Kernkompetenz der Bauern
Erklärung des DBV zur Diskussion um Bioenergie und Nahrungsmittel
Berlin (ots)
(DBV) Die Nahrungsmittelproduktion ist und bleibt die Kernkompetenz der deutschen und europäischen Bauern. Daher erhalten die Verbraucher von den Bauern verlässlich preiswerte und sichere Lebensmittel in ausreichender Menge, die unter hohen Standards für einen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen erzeugt wurden. Dies erklärte der Deutsche Bauernverband (DBV) in einer Erklärung im Rahmen seiner Präsidiumssitzung am 15. April 2008 in Berlin. Aufrufe zum Stopp der Nutzung von Bioenergie als angeblicher Verursacher von Preissteigerungen bei Lebensmitteln weist der DBV darin entschieden zurück. Tatsächlich werde die jetzige Agrarpreisentwicklung weniger durch die Bioenergie als vielmehr durch einen weltweit entstehenden Nachfragesog nach Nahrungs- und Futtermitteln befördert. Zudem werde es einzig und allein der Markt entscheiden, wie viel Bioenergie erzeugt wird.
Insgesamt löse die weltweite Belebung der Nachfrage für wichtige landwirtschaftliche Produkte, wie z.B. Getreide, einen erheblichen Anreiz für die Landwirte aus, produktiver und effizienter zu wirtschaften. Oberste Maxime für die Bauern sei dabei, nach den Prinzipien einer nachhaltigen und umweltgerechten Produktion zu wirtschaften. Höhere Agrarpreise führen nach Einschätzung des DBV dazu, dass sich die Landwirte auf die Produktion von Nahrungsmitteln konzentrieren, während Bioenergie in dieser Situation derzeit an Wettbewerbsfähigkeit verliere. Diese Entwicklung könne außerdem nicht einseitig als Bedrohung für Entwicklungs- und Schwellenländer gesehen werden, sondern biete eine große Chance für die Stärkung der Bauern und der ländlichen Räume auch in diesen Ländern, erklärte der DBV.
Die nationale und europäische Förderpolitik für Bioenergie sollte behutsam weiterentwickelt werden, erklärte der DBV. Dabei müsse bei einem weiteren Ausbau der Bioenergie die Effizienzsteigerung mehr beachtet werden als das Erreichen hochgesteckter quantitativer Ziele. Die Förderpolitik müsse aber verlässlich bleiben, es dürfe nicht zu einem hektischen "Nachsteuern" der Förderpolitik kommen, erklärte der DBV.
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