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Deutscher Bauernverband (DBV)

Bauernverband setzt auf Deichpflege und vorsorgenden Hochwasserschutz / DBV stellt seine Forderungen auf der Flusskonferenz der Bundesregierung vor

Berlin (ots)

Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert einen Plan
für einen aktiven Hochwasserschutz. Dazu gehört eine bessere Pflege
der bestehenden Deiche, ein Hochwasser-Management von Talsperren und
Überflutungspoldern sowie eine deutliche Reduzierung der
Flächenversiegelung durch Überbauung. DBV-Vizepräsident Frank
Rentzsch, zugleich auch Präsident des sächsischen Bauernverbandes,
wird diese Konzeption bei der "Fluss-Konferenz" der Bundesregierung
am 15. September 2002 vorstellen. Um die katastrophalen
existenzbedrohenden Überschwemmungen an der Elbe, die sich nicht nur
in den Städten, sondern auch in den Dörfern auf über 200.000 Hektar
landwirtschaftlicher Nutzfläche und Bauernhöfen mit Millionenschaden
auswirkten, zukünftig zu verhindern, sei entschlossenes und
einvernehmliches Handeln von Bund und Ländern im Einklang mit der
Wirtschaft notwendig. Vordringlich bestehe unmittelbarer
Handlungsbedarf in der Behebung der Schäden an den Deichen und
Gewässern. Rentzsch kritisiert die unzureichende Deichpflege. "Die
meisten Schäden an der unteren Elbe wären nicht entstanden, wenn die
Deiche vernünftig beweidet worden wären," zeigt sich Rentzsch
überzeugt. In Sachsen-Anhalt zum Beispiel sei in Zeiten rot-grüner
Landespolitik eine geordnete Schafbeweidung, mit der die Stabilität
der Deiche erheblich zu verbessern ist, aus Naturschutz - und
Kostengründen sträflich vernachlässigt worden.Hochwas
Um die Hochwassergefahr zu minimieren, muss nach Sicht des DBV
dringend auch das Talsperren-Management auf den Prüfstand. Es sei
mehr als fahrlässig, die Wasserstände in den Talsperren so hoch
ansteigen zu lassen, dass keine Reserven für starke Regenfälle mehr
vorhanden seien. Zur Hochwasservermeidungsstrategie gehörten aber
auch Polderflächen, die in enger Abstimmung zwischen Behörden und den
landwirtschaftlichen Betrieben bewirtschaftet werden müssten. Die
Anlage von Hochwasserrückhaltebecken, die etwa bei 100jährigen
Hochwasserereignissen geflutet werden, werde von den Landwirten
mitgetragen, wenn eine weitestgehende landwirtschaftliche Nutzung der
Flächen möglich bleibe und die Schadensregulierung im Fall einer
Flutung finanziell abgesichert sei. Die Überflutungspolder in
Brandenburg, wo weite landwirtschaftliche Nutzflüchen bei dem
diesjährigen Hochwasser überflutet wurden, hätten erheblich dazu
beigetragen, dass es im weiteren Flussverlauf zu einer Entspannung
der Lage gekommen sei, erklärt Rentzsch.
Auch zur längerfristigen Klimaschutzpolitik wolle die Land- und
Forstwirtschaft ihren Beitrag leisten, sicherte der DBV-Vizepräsident
zu. Der Agrarsektor sei der einzige Wirtschaftsbereich, der bei der
Produktion bereits Klimaschutz betreibe, indem CO2 gebunden werde.
Durch den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen und die Verwendung von
erneuerbaren Energien werde das Zukunftsziel "Wir ernten Energie" zu
realisieren sein.
Das Ziel einer weitgehenden Verhinderung von Hochwasser werde
darüber hinaus durch Verringerung des nach wie vor zu hohen
Landverbrauchs und durch konsequenten Rückbau von versiegelten
Flächen erreicht. Für einen vorbeugenden Hochwasserschutz sei es
nicht mehr zu akzeptieren, wenn täglich 130 Hektar der fruchtbarsten
landwirtschaftlichen Nutzflächen für Straßen und Gebäude überbaut
würden, betont Rentzsch. Mit der Flächenversiegelung werde das
Potenzial der Aufnahme von Niederschlägen durch den Boden zerstört.
Im Vergleich zu ungenutzten, brachliegenden oder gar zubetonierten
Flächen leisteten landwirtschaftlich benutzte Flächen einen positiven
Beitrag zur Versickerung von Niederschlägen. Den Anbau von Mais statt
Grünland hinter den Deichen zu kritisieren, ginge an den Fakten
vorbei, da die Versickerung von Regen bei beiden Nutzungen gleich
groß sei. Bei den sintflutartigen, tagelangen Regenfällen in diesem
Jahr mit 300 bis 400 Litern Regen pro Quadratmeter in 36 Stunden habe
die Bewirtschaftungsweise einer Fläche keine Bedeutung mehr. So hohe
Niederschläge könnten auf keinem Boden an einem Tag versickern, ob er
nun gemulcht, gepflügt, ökologisch oder konventionell bearbeitet
worden wäre, stellt der DBV-Vizepräsident im Vorfeld der
Flusskonferenz fest.
Hinweis für die Redaktionen: 
   DBV-Vizepräsident Rentzsch steht während der Flusskonferenz für
Nachfragen und Interviews zur Verfügung. Sollten Sie Fragen haben,
setzen Sie sich bitte am Sonntag mit folgenden Mitarbeitern
Verbindung:
Udo Hemmerling: 0160 /88 39 160
   Dr. Michael Lohse: 0172 / 264 0662
Deutscher Bauernverband (DBV) 
Geschäftsstelle Bonn: 
Telefon: 0228 / 8198 - 238 
Telefax: 0228 / 8198 - 231
Geschäftsstelle Berlin: 
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Telefax: 030 / 319 04 - 431

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