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Verdeckte Feldermittlung: Offener Brief an den Präsidenten des Umweltbundesamtes - Sonnleitner: Landwirte lassen sich nicht kriminalisieren

Berlin (ots)

Das Umweltbundesamt kann nicht auf Unterstützung
des geplanten Vorhabens zur verdeckten Feldbeobachtung beim Einsatz
von Pflanzenschutzmitteln durch die Landwirte rechnen. Dies hat der
Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, in
einem Offenen Brief an den Präsidenten des Umweltbundesamtes (UBA),
Professor Dr. Andreas Troge, mitgeteilt. Gleichzeitig übte
Sonnleitner erneut massive Kritik an dem Projekt des
Umweltbundesamtes, weil es wissenschaftlich fragwürdig sei und nicht
zu nachvollziehbaren Ergebnissen führen könne. Noch wichtiger sei
aber, dass die Landwirte durch verdeckte Vorgehensweise der Ermittler
kriminalisiert würden.
Erfreulich für den DBV sei, dass sich im Bundestag Abgeordnete
aller Fraktionen entschieden gegen das Vorhaben des Umweltbundesamtes
ausgesprochen haben, betonte Sonnleitner. In der vergangenen Woche
haben sich auch die Agrarminister von Bund und Ländern dieser
Auffassung angeschlossen und das Umweltbundesamt aufgefordert, das
Projekt zu stoppen. Auch Bundeslandwirtschaftsministerin Renate
Künast habe rechtliche Bedenken gegenüber dem Vorhaben des
nachgeordneten Amtes von Bundesminister Jürgen Trittin geltend
gemacht und diese Vorgehensweise des Umweltbundesamtes als
kontraproduktiv für die weitere Verbesserung des Einsatzes von
Pflanzenschutzmitteln in Deutschland bezeichnet.
Sonnleitner wies in seinem Offenen Brief auch darauf hin, dass die
Landwirte alle Erfolg versprechenden Aktivitäten zur
Weiterentwicklung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln
unterstützen und deshalb auch konstruktiv an dem von der
Bundeslandwirtschaftsministerin und den Länderagrarministern
vereinbarten Pflanzenschutz-Reduktionsprogramm mitarbeiten würden.
Da in diesem Programm transparent und kooperativ mit den Landwirten
und Pflanzenschutzämtern der Bundesländer neue Wege der
Risikominimierung beim Pflanzenschutzmitteleinsatz gesucht werden,
seien auch übertragbare Ergebnisse zu erwarten.
Der DBV-Präsident weist in seinem Offenen Brief das
Umweltbundesamt darauf hin, dass die verdeckten Ermittler kein Recht
haben, die Felder der Landwirte zu betreten und die Landwirte auch
nicht zur Mitarbeit verpflichtet sind. Von außen könnten die
verdeckten Ermittler aber nicht feststellen, ob zum Beispiel
Pflanzenschutzmaßnahmen oder Düngungsmaßnahmen mit flüssigen Düngern
vorgenommen würden. Außerdem seien die angewandte Technik und die
Wirkstoffe nicht feststellbar. Dies müsse das Umweltbundesamt
berücksichtigen und deshalb zur Kooperation mit der Landwirtschaft
zurückkehren, forderte Sonnleitner.

Kontakt:

Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240

Original content of: Deutscher Bauernverband (DBV), transmitted by news aktuell

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