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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert das Ergebnis der Wahlen in der Türkei:

Bielefeld (ots)

Das Beste an den Wahlen in der Türkei ist, dass
sie stattgefunden haben. Es gibt nicht viele mehrheitlich islamische 
Länder, in denen die Bevölkerung demokratisch über die 
Zusammensetzung eines Parlaments bestimmen darf. Zudem ging dem 
Urnengang ein Streit voraus, der Zweifel an der Stabilität der 
türkischen Demokratie provozierte. Nach westlichem und europäischem 
Verständnis hat sich das Militär aus der Politik herauszuhalten, auch
wenn es - wie am Bosporus - meist eher die laizistische Karte spielt.
Dank der guten Entwicklung der Wirtschaft stritten die Parteien vor 
allem um die Grundausrichtung der Politik. Das Land ist tief 
gespalten zwischen den Religiös-Konservativen um und rechts vom 
strahlenden Wahlsieger Erdogan einerseits und den Republikanern 
andererseits.
Die EU-Beitrittsfrage spielte in diesem Wahlkampf 
bemerkenswerterweise eine verschwindend kleine Rolle. Dies hat 
natürlich damit zu tun, dass der charimatisch begabte Erdogan, 
obgleich tief religiös, an der bisherigen Kursrichtung EU festhielt. 
Der nächste Stolperfels wartet jedoch schon. Es ist schwer 
vorstellbar, dass der Westen die türkische Armee einfach so in den 
von Kurden bewohnten Nordirak einmarschieren lässt.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

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