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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Irak

Bielefeld (ots)

Blutiger hätte der kleine Hoffnungsschimmer auf
Frieden an Euphrat und Tigris nicht zerstört werden können. Am 
Wochenende noch hatte der Fußballtriumph mit dem Gewinn der 
Asien-Meisterschaft Sunniten, Schiiten und Kurden im Irak vereint. 
Vergessen war für kurze Zeit der von Politikern und Religionsführern 
geschürte Hass.
Doch schon gestern sind die Iraker wieder in den grausamen 
Bürgerkriegsalltag zurückgeworfen worden. Bei Anschlägen starben 
mindestens 70 Menschen, und zu allem Überfluss ließen auch noch die 
Politiker eine brisante »Bombe« hochgehen, die das Land weiter 
zurückwerfen wird. Nach dem Rücktritt der Minister des größten 
Parteienbündnisses der Sunniten gehören der Regierung jetzt fast nur 
noch Schiiten und Kurden an. So sieht das Bemühen um nationale 
Versöhnung nun wirklich nicht aus. Zu befürchten ist vielmehr, dass 
sunnitische Aufständische dies vielmehr als Aufforderung verstehen, 
ihren Terror noch zu verstärken - und die Antwort wird bestimmt nicht
auf sich warten lassen.
Da klingt es wie Hohn, wenn der künftige US-Generalstabschef Michael 
Mullen Fortschritte auf dem Weg zu mehr Sicherheit sieht. Von 
nationaler Versöhnung und Wirtschaftswachstum ist im Irak nichts zu 
spüren. Und wenn der Gewinn des Asien-Cups wirklich eine Chance 
gewesen sein sollte, haben die Politiker auch diese schon wieder 
vertan.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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