Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Berufsvorbereitung in der Jugendherberge
Bielefeld (ots)
Bei den Schülern, die eine Klassenfahrt zwecks Berufsvorbereitung nach Bielefeld oder Paderborn antreten, hält sich die Begeisterung in Grenzen. Während Gleichaltrige an anderen Schulen nach Rom aufbrechen, die Sonne, Eis und Pizza genießen, lernen sie bis zu sechs Stunden lang Bewerbungen zu schreiben und sich im Vorstellungsgespräch professionell zu verkaufen. Geschichten, die man später noch den Enkeln erzählt, sehen gewöhnlich anders aus. Die große Sause fällt für sie aus. Aber letztlich profitieren die vermeintlich ums Vergnügen Geprellten von der Klassenfahrt am meisten. Die Berufsvorbereitung an den Schulen ist mangelhaft. Das beklagen Unternehmer und auch die Lehrer hinter vorgehaltener Hand. Für das wichtige Thema bleibt nämlich im proppenvollen Stundenplan in der Regel zu wenig Zeit. Einen Berufsberater für einen Vormittag in die Klasse zu holen, reicht nicht aus. Deshalb sind die Trainingsprogramme der Jugendherbergen in Westfalen-Lippe eine sinnvolle Ergänzung. So wie bei kostengünstigen Ferienangeboten für kinderreiche Familien oder Alleinerziehende beweisen sie auch auf diesem Feld ihr gesellschaftspolitisches Engagement. Wer von den Jugendlichen später dank der Tipps in der Jugendherberge problemlos einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz bekommen hat, wird im Nachhinein der Schule für das ungewöhnliche Ziel der Klassenfahrt dankbar sein.
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