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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Leitzins

Bielefeld (ots)

Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung.
In ihrer verklausulierten Sprache hatte die Europäische Zentralbank 
angesichts steigender Inflationsraten eigentlich vor einiger Zeit  
ein Anziehen der Zinsschraube angekündigt. Dass dies jetzt 
unterbleibt, spricht für ein grundsätzliches Umdenken bei den 
obersten Währungshütern. Vermutlich werden die Leitzinsen nun bis 
Jahresende auf dem gegenwärtigen Niveau von vier Prozent verharren.
Eine Zinsanhebung hätte die Unternehmenskredite weiter verknappt. 
Dabei geben die Banken als Folge der weltweiten Finanzkrise das Geld 
derzeit ohnehin noch vorsichtiger als bisher aus der Hand. Eine 
weitere Verteuerung der Investitionen würde den konjunkturellen 
Aufschwung schwer belasten.
Die Inflation, die gefühlt viel höher ist als die 2,1 Prozent, die 
die Statistiker ermitteln, und die vor allem die Rentner in den 
europäischen Ländern trifft, darf nicht verniedlicht werden. Ihre 
Ursachen jedoch liegen nicht in der Geldpolitik, sondern in 
Verschiebungen des Welthandels, die der Globalisierung geschuldet 
sind. Auf sie aber hat die Europäische Zentralbank ebenso wenig 
Einfluss wie auf die internationalen Energie- und Rohstoffpreise.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

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