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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum chinesischen Parteikongress

Bielefeld (ots)

Li und Xi - diese zwei Namen wird man sich
merken müssen. Mit 52 und 54 Jahren rücken Li Keqiang und Xi Jinping 
in den innersten Zirkel der Macht, den Ständigen Ausschuss des 
Politbüros. Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao (64) hatte nur 
einen der beiden auf der Rechnung. Beim alle fünf Jahre 
stattfindenden Parteikongress bekam jedoch nicht Wunschkandidat Li, 
sondern Konsenskandidat Xi die Leitung des Parteisekretariats.
Nicht revolutionäre Großtaten wie zu Maos Zeiten, sondern 
Seilschaften führen im China von heute an die Macht. Das 
eigentümliche System aus enthemmtem Kapitalismus an der Basis, 
polizeistaatlichem Mittelbau und einer  kommunistischen Führungselite
hat sich - so oder so - als stabil erwiesen. Dank des Booms und eines
gewissen Wohlstandes - gegenüber früheren Verhältnissen - haben die 
Mächtigen ihr Riesenvolk im Griff. Hinter den Glitzerfassaden, die 
Europa und Amerika staunen lassen, herrscht knallharter Rigorismus - 
und den bestimmt immer noch die Partei.
Alle »Fraktionen« in der Parteiführung werden die kommenden fünf 
Jahre nutzen, um möglichst viele Gefolgsleute an Schaltstellen zu 
platzieren. Spätestens 2012 dürfte die Nachfolgefrage geklärt sein.
 Selbst die sich derzeit abzeichnende Überhitzung des Booms oder gar 
ein spektakuläres Platzen der »China-Blase« an den Börsen wird diese 
Führung nicht erschüttern können.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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