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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Siemens-Schmiergeldskandal:

Bielefeld (ots)

Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne
Ende. Gestern wurde erstmals das ganze Ausmaß des größten deutschen 
Korruptionsskandals bekannt. Die fast unvorstellbare Summe von 1300 
Millionen Euro hat Siemens - meist unter dem Deckmantel von 
Beraterverträgen - einzig und allein ausgegeben, um vor allem im 
Ausland an Aufträge zu kommen. Die internen Ermittler haben ganze 
Arbeit geleistet. Das zeigt, dass dem neuen Siemens-Chef Peter 
Löscher an einer völligen Aufklärung der Affäre gelegen ist.
Es wurde Zeit, dass jemand wie er kommt, um den Schmiergeld-Sumpf 
trockenzulegen. Schließlich existierte das System der schwarzen 
Kassen bei Siemens schon seit Jahren. Um Schwung in die Aufklärung zu
bringen, mussten Vorstands- und Aufsichtsratschef ausgewechselt und 
neue interne Kontrollsysteme installiert werden. Überstanden hat 
Siemens die Affäre gleichwohl noch lange nicht. Die juristische 
Aufarbeitung dürfte sich Monate, wenn nicht Jahre hinziehen. Auch die
US-Börsenaufsicht kann Siemens noch viel Ärger bereiten. Dass Siemens
gleichwohl operativ glänzende Zahlen meldet, zeigt, wie 
wirtschaftlich stark die Münchner dastehen.
 An der Börse war die Siemens-Aktie gestern heiß begehrt - wegen der 
guten Geschäftszahlen, vor allem aber wegen eines zehn Milliarden 
Euro schweren Aktienrückkaufprogramms. Die Schmiergeldaffäre war bei 
den Anlegern gestern nur noch Nebensache.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

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