Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zu den Klimaschutzzielen der EU:
Bielefeld (ots)
Deutschland steht im Wort. Wer bei der Reduzierung von Treibhausgasen so vorgeprescht ist wie Angela Merkel, deren Minister können jetzt hinter den Beschluss aus Brüssel nicht mehr zurück. Dabei war die (erwartete) Zielvorgabe der EU-Kommission gestern noch gar nicht richtig auf dem Tisch, da begann schon das Gezerre zwischen dem Polit-Puscher Siegmar Gabriel und dem warnenden Wirtschaftsminister Michael Glos. Für jedes der 27 EU-Länder wurden exakte, aber eben unterschiedliche Ziele gesetzt. Das lange diskutierte Handelsverfahren für Ökostromzertifikate kommt nicht. Letzteres hätte bewirkt, dass man Nachzügler erst aufholen ließe, ehe Länder mit einer besseren Bilanz ihren sauberen Weg fortsetzenyy. Der Druck auf alle bleibt also hoch. Das ist notwendig im Sinne der gemeinsamen Sache, aber nicht ohne Gefahren für die Wirtschaft. Zugleich will die Kommission die EU bis 2010 zur wachstumsstärksten Region der Welt machen. Ausgeschlossen, beides geht nicht. Die Gratwanderung zwischen hinnehmbaren Belastungen der Volkswirtschaft und nicht mehr verkraftbaren Anforderungen ist heikel genug. Seien wir ehrlich: Klimaschutz kostet Wachstum.
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