Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Mammographie-Screening:
Bielefeld (ots)
Nach der Diagnose Brustkrebs ist nichts mehr wie vorher. Frauen erleiden einen Schock, der Berufsalltag wird zur Qual. In der Nacht finden sie keine Ruhe, Tränen fließen. Jedes Jahr erkranken 55 000 Frauen in Deutschland neu an der häufigsten Krebsart beim weiblichen Geschlecht. Entscheidend für die Heilungschancen ist, dass der Krebs frühzeitig erkannt wird. Das Mammographie-Screening leistet hier segensreiche Dienste, wie die Erfahrungen in Ostwestfalen und bundesweit zeigen. Noch gibt es Landstriche, wie das Sauerland, ohne Screeningzentren. Hier muss die medizinische Infrastruktur schnellstmöglich geschaffen werden. Außerdem sollte das Bundesgesundheitsministerium die Altersgruppe der Frauen, die alle zwei Jahre zum Screening eingeladen werden, auf 40 bis 75 ausweiten. Schließlich werden Frauen immer älter und den Brustkrebs interessiert die willkürlich wirkende Grenze von 69 Jahren nicht. Das Mammographie-Screening garantiert keine 100-prozentige Sicherheit dafür, dass ein Karzinom entdeckt wird. Mitunter kommt es zu falschen Diagnosen und sogar zu unnötigen Behandlungen. Am Sinn des Screenings ändert das nichts. Für ihre Gesundheit sollten Frauen dreigleisig fahren: Neben dem Screening empfiehlt sich die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen des Gynäkologen und das eigene Abtasten der Brust. Dadurch lässt sich viel Leid ersparen und das Leben verlängern.
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