Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) schreibt zur möglichen Gefahr der Handynutzung:
Bielefeld (ots)
Zehn Jahre mit dem Handy zu telefonieren, macht Erwachsene während dieses Zeitraums nicht krank. Das ist das einzige belastbare Ergebnis der Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz. Über die Auswirkungen von Mobilfunkstrahlen auf Kinder sagt die Untersuchung nichts aus. Die Empfehlung, seinen Nachwuchs deshalb lieber so wenig wie möglich telefonieren zu lassen, sollte man deshalb nicht überbewerten: Wissenschaftler, die über die Folgen einer Handlung nichts wissen, werden sie nicht guten Gewissens anraten. Kinder, denen der Schulbus vor der Nase weggefahren ist, können also weiterhin schnell Mama herbeitelefonieren, ohne davon gleich einen Hirntumor zu bekommen. So weit so logisch. Wer jedoch einmal in seinem Leben bei einer Versammlung von Bürgern war, in deren Nachbarschaft ein Mobilfunkmast gebaut werden sollte, der weiß um die emotionale Aufladung dieses Themas, bei der Logik schnell in den Hintergrund tritt. Also ist nicht zu erwarten, dass die neue Studie und ihre Ergebnisse aufmerksamer als frühere von der Öffentlichkeit aufgenommen werden. Es bleibt ein Mysterium, warum Phantomgefahren Menschen stärker aufregen als tatsächliche Risiken. Wie von den Pseudokillern BSE und Vogelgrippe scheint auch von Handystrahlen besondere Faszination auszugehen. Eine Faszination, die wirklich todbringende Dinge wie Alkohol und Zigarettenqualm nicht haben.
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