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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Stellenabbau bei Siemens

Bielefeld (ots)

Es ist stets das gleiche Ritual: Wenn Konzerne
einen massiven Stellenabbau ankündigen, geben sich Gewerkschaften 
kämpferisch, wollen das anscheinend Unvermeidbare abwenden. So war es
bei der Telekom und bei BMW. So ist es aktuell bei Henkel und 
Siemens.
Dass die Arbeitnehmervertreter bei Siemens den Abbau tausender 
Beschäftigter allein in Deutschland als unverhältnismäßig 
kritisieren, ist ja auch logisch und für alle Beobachter 
nachvollziehbar. Schließlich hat Siemens prall gefüllte 
Auftragsbücher. Die leidige Schmiergeldaffäre hat das Weltunternehmen
zwar in Misskredit gebracht, betriebswirtschaftlich aber nicht 
geschwächt.
Warum dann trotzdem dieser tiefe Einschnitt? Ob Siemens-Chef Löscher 
mit dieser Maßnahme den Aktienkurs trimmen wollte, wäre eine allzu 
böswillige Erklärung. Hintergrund ist vielmehr die Notwendigkeit, 
auch künftig global wettbewerbsfähig sein zu müssen. So weh es 
einzelnen Betroffenen tut - diesen ungeliebten Prozess haben bereits 
viele Konzerne eingeleitet, um nicht plötzlich in eine Krise zu 
schlittern. Die Arbeiter in den Fabrikhallen waren die ersten, die 
gehen mussten. Jetzt sind die Schreibtisch-Leute an der Reihe.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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