Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:
Bielefeld (ots)
Bundespräsident Horst Köhler hat bedächtige, verglichen mit früheren Worten zum Finanzwesen, geradezu gemäßigte Worte gefunden. Er hat in einem umfassenden Pressegespräch erklärt, dass die Lage in Deutschland »beherrschbar« sei. Wenn alle in einer »konzertierten Aktion« zusammenwirkten, sei der Weg aus der Krise zu schaffen. Klar, der Bundespräsident muss dem Volk Ruhe und Rat demonstrieren, wenn die Panik alles mitzureißen droht. Aber bei Köhler steckt mehr dahinter. Er hat früh genug gewarnt und gemahnt, aber das Abrutschen der globalen Konjunktur auch nicht aufhalten können. Jetzt, wo seine Sorgen bestätigt werden, trumpft er weder altklug noch verbittert auf. Und Köhler ist schon weiter. Er ist zutiefst davon überzeugt, dass die menschengemachte Krise auch von Menschen zu bewältigen ist. Wenn er jetzt gemeinsame Anstrengungen anmahnt, verlangt er auch Opfer, Verzicht und Nachteile. Mit dem Ruf nach »Bretton Woods II« zeigt der Bundespräsident allerdings auch die gewaltige Dimension auf. Es braucht schon einen weltweiten Neuanfang, damit das Unterfangen auch gelingt.
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