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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Die zivile Schifffahrt sollte nicht allzu große
Hoffnung auf die Piratenjagd durch Kriegsschiffe setzen, an der sich 
nun auch die Bundeswehr beteiligen wird. Wenn überhaupt, kann mit 
diesem Vorhaben nur ein vorübergehender Abschreckungseffekt erzielt 
werden. Dass die internationale Seestreitmacht jetzt vor Somalia mehr
Präsenz zeigen will, ist auf jeden Fall richtig. Der Golf von Aden 
ist eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt, und allein in diesem
Jahr hat es vor der somalischen Küste mehr als 120 Überfälle der mit 
modernsten Waffen ausgerüsteten Piraten gegeben.
Auf Dauer werden sich die Piraten aber nicht abschrecken lassen. Und 
in einem Gebiet, das acht Mal größer ist als Deutschland, sind der 
Jagd natürliche Grenzen gesetzt.
Parallelen zu Afghanistan sind durchaus gegeben. Allein militärisch 
wird man das Grundübel nicht beseitigen können. Somalia steht 
exemplarisch für das Versagen der westlichen Welt auf dem schwarzen 
Kontinent. Jahrzehntelang hat man den Müll vor Afrika abgeladen und 
den Fischbestand massiv reduziert, den Menschen damit die 
Lebensgrundlage genommen. Solange dort weiter gehungert werden muss, 
solange werden die Piratenüberfälle nicht aufhören.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

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