Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zum Thema Klassengrößen:
Bielefeld (ots)
Vor drei Jahren feierte NRW-Schulministerin Barbara Sommer (CDU) das neue Schulgesetz. Zu Recht. Denn erstmals wurde dort festgeschrieben, dass jeder junge Mensch das Recht auf individuelle Förderung habe. Mehr noch: »Dieses Recht wird nach Maßgabe dieses Gesetzes gewährleistet«, lautet das Versprechen in Paragraph 1. Und die Wirklichkeit? In jeder vierten Klasse an den Gymnasien drängen sich mehr als 30 Schüler, an den Realschulen in jeder fünften. Individuelle Förderung? Unmöglich. Nun ist der Ministerin zugute zu halten, dass sie auf die Klassengrößen nur bedingt Einfluss hat. Viele Schulen sind einfach zu klein, als dass zusätzliche Klassenräume eingerichtet werden könnten. Bau und Ausbau der Schulgebäude aber ist nun einmal Sache der Kommunen, nicht des Landes. Und die zusätzlich benötigten Lehrer wachsen auch nicht auf den Bäumen. Deshalb wagt sich Barbara Sommer weit vor mit ihrem Versprechen, die Abschaffung von Mega-Klassen zu ihrem wichtigsten schulpolitischen Ziel zu machen. Die Eltern werden sie an ihrer Zusage messen. Schon bei der Landtagswahl im nächsten Mai.
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