Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Fall Mixa:
Bielefeld (ots)
Weil aus dem Vatikan zum Thema Walter Mixa offenbar nur Schweigen kommt, nehmen die Bischöfe das Heft in die Hand. Die katholische Kirche in Deutschland leidet unter einem Glaubwürdigkeitsproblem. Deshalb zieht Robert Zollitsch die Reißleine. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz zeigt öffentlich, was er von seinem Augsburger Glaubensbruder hält und fordert ihn auf, sein Amt vorübergehend niederzulegen. Es ist neu, dass ein Bischof offen äußert, was er von einem Amtsbruder hält. Er traut ihm keine Krisenlösung zu. Mit einem Provisorium ist es nicht getan. Die Prügel- und Finanzvorwürfe gegen Mixa können nur mit dessen Hilfe geklärt werden. Die Führungskrise im Augsburger Bistum schwelt weiter, wenn Mixa in einem einsamen Kloster zu sich selbst finden will. Die Laienbewegung des Bistums ist gespalten. Die Hälfte der Mitglieder des Priesterrates hat das Vertrauen in den Oberhirten verloren. An dieser Lage ist Mixa mitschuldig. Entweder der Bischof hat schlechte Ratgeber oder gar keine. Mixa fehlt die Einsicht, dass ein Rücktritt der einzige Weg ist. Damit könnte er sich einen Anruf aus Rom ersparen.
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