Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Wahlen in Weißrussland
Bielefeld (ots)
Auch halbfreie Wahlen sind gänzlich ungültig. Wahlbeobachter bewerten die Auszählung der Präsidentschaftswahl in Weißrussland als schlecht bis sehr schlecht. Die scheinbar generöse Zulassung vieler Oppositionskandidaten durch Alleinherrscher Alexander Lukaschenko vor der Wahl hat sich zudem selbst entlarvt - nämlich mit der Festnahme von 1000 Oppositionellen direkt nach dem Urnengang. Schon 2006 kam der letzte Diktator Europas mit Eingriffen dieser Art durch. Die EU kann ihn nicht stoppen und Russland lässt ihn gewähren - auch wenn der Kreml zuletzt durchaus auf Distanz zu dem nervigen Nachbarn gegangen ist. Nicht ausgeschlossen ist, dass Lukaschenko auch so gewählt worden wäre. Viele Landsleute sehen ihn als den verlässlichen Bewahrer alter Ruhe und Sicherheit. Opposition ist unerwünscht. Auch anderswo in den Weiten der Ex-Sowjet-Union möchten manche zu gern in eine verklärte Vergangenheit zurück. Lukaschenko weiß diese Nostalgie geschickt zu nutzen. Die uneinheitliche Opposition macht ihm das Intrigieren sogar noch leichter.
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