Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Alkoholverbot im Nahverkehr
Bielefeld (ots)
Niemand muss im Bus Bier trinken, niemand in der U-Bahn eine Party feiern. Und dennoch: Das jetzt ausgesprochene Alkoholverbot im Hamburger Nahverkehr ist ein weiterer kleiner Einschnitt in bürgerliche Freiheiten. Das Verhalten im öffentlichen Raum wird wieder ein Stück reglementiert, wie schon beim Thema Rauchverbot, wie schon beim Thema Videoüberwachung. Angesichts der steigenden Zahl gewalttätiger Übergriffe ist dies ein nachzuvollziehbarer Schritt. Nicht zuletzt hatte sich eine überwältigende Mehrheit der Fahrgäste bei einer Befragung dafür ausgesprochen. Auch in vielen anderen Städten, darunter Bielefeld, ist der Alkoholkonsum in der Stadtbahn untersagt. Mit der Androhung empfindlicher Geldbußen greifen die Hamburger jetzt allerdings noch konsequenter durch und sorgen deshalb bundesweit für Schlagzeilen. Das Traurige: Es ist eine Minderheit, die allgemeine Freiheiten missbraucht und die Mehrheit zum Eingreifen nötigt. So entsteht ein Klima der Angst und Unsicherheit, das geradezu nach weiteren Restriktionen verlangt. Und die werden folgen. Auch darüber sollte man mal nachdenken.
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