Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu dem chinesischen Bürgerrechtler Chen Guangcheng
Bielefeld (ots)
Er will einfach nur wie ein normaler Mensch behandelt werden. Nun muss der chinesische Bürgerrechtler Chen Guangcheng einmal mehr hinnehmen, dass in China nichts normal ist. Er hatte gehofft, seine Flucht in die US-Botschaft in Peking sei Zeichen genug, um die Staatsmacht seines Heimatlandes zum Einlenken zu bewegen. Diese Hoffnung ist zerplatzt. China geht den perfidesten Weg, um Menschen zu unterdrücken. Das Land bedroht die Familie. Das ist verachtenswert, aber wenig überraschend. Es reicht nicht aus, dass die Weltöffentlichkeit genau hinschaut und das Vorgehen missbilligt. Gerade das Vorgehen der USA ist dilettantisch. Es hat den Anschein, als wollten die Amerikaner den Fall nach Chens Verlassen der US-Botschaft schnell zu den Akten legen. US-Außenministerin Hillary Clinton sprach den Fall nicht einmal offen bei ihrem Besuch in China an. US-Diplomaten sprachen nur indirekt von weiterer Hilfe. Ein deutliches Signal wäre es, Chen und seine Familie - wie von ihm erfleht - tatsächlich in die USA auszufliegen. Doch dazu braucht es von diplomatischer Seite vor allem eines: Mut!
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