Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Steinbrück
Bielefeld (ots)
Der falsche Mann hat zum falschen Zeitpunkt einen richtigen Vorschlag gemacht. Obwohl er in der Sache richtig liegt, ist Peer Steinbrück erneut mit voller Wucht ins Fettnäpfchen getreten. Das Monatsgehalt Angela Merkels beträgt aktuell 16 085,91 Euro. Ja, gewiss, die Bundeskanzlerin wird davon leben können. Und richtig ist auch, dass derartige Bezüge für viele Menschen, die hart arbeiten müssen und wenig verdienen, utopisch sind. Aber gemessen an den Gehältern von Führungskräften aus der Wirtschaft, Prominenten oder Spitzensportlern, die weitaus weniger Verantwortung tragen, ist das gar nichts. Hier passen die Verhältnisse nicht. Somit hat Peer Steinbrück grundsätzlich recht, wenn er ein angemesseneres Gehalt für Spitzenpolitiker fordert. Trotzdem hätte der SPD-Kandidat wohl besser nichts dazu gesagt. Denn ausgerechnet Steinbrück, der noch immer wegen seiner hohen Nebeneinnahmen durch Vorträge in der Kritik steht und Angela Merkel ja ablösen möchte, setzt sich für höhere Kanzlergehälter ein. Wer Kanzler werden will, sollte wissen, ob, wann und wie man etwas sagt. Oder besser schweigt.
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