Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur NRW-Denkmalförderung
Bielefeld (ots)
Die Botschaft, dass NRW bis 2015 aus der Denkmalförderung aussteigt, hat die Gemüter so erhitzt, dass die Landesregierung den Deckel nicht mehr auf dem Kessel halten kann. Also kühlt Bauminister Michael Groschek (SPD) die Atmosphäre mit einer erstaunlichen Zahl: Zugunsten der NRW-Denkmäler soll es 43 Millionen Euro regnen. Was Groschek nur verschämt andeutet: Die Summe stammt aus vielen Töpfen. Da ist Geld von der NRW-Stiftung drin. Auch Bundesmittel - die aber nur so lange fließen, wie NRW zahlt (und 2013 zahlt das Land ja noch). Vor allem aber Städtebauförderung, und abgesehen davon, dass die größtenteils aus Berlin stammt, kommt sie nur Gebäudeensembles, Straßenzügen, Ortskernen zugute. Der Besitzer des kleinen Denkmals sieht davon nie einen Cent. Rot-Grün hat stets den Eindruck erweckt, die Denkmalpflege sei sakrosankt. April, April. Unbeirrt folgt Düsseldorf seiner Maxime, die großen Sparprojekte gar nicht erst anzupacken. Man lässt die Kleinen bluten. Die schreien zwar. Aber Groscheks Jonglage wirkt wie Ohrstöpsel: alles wieder ruhig im Lande.
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