Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur SPD und der Großen Koalition
Bielefeld (ots)
Am liebsten würden die Genossen ihr Herz sprechen lassen. Und das wünscht sich eher ein Bündnis mit Grünen und Linkspartei als eine Große Koalition unter der Führung von Angela Merkel, die bereits zum zweiten Mal in Folge der Bundes-SPD eine schmerzliche Wahlniederlage beschert hat. Zum Abschluss des Bundesparteitages hat SPD-Chef Sigmar Gabriel die Seele der Genossen gestreichelt, letztendlich aber doch an den kühlen Verstand der Delegierten appelliert. Wenn einige - nicht alle - der Kernforderungen aus dem SPD-Wahlprogramm umgesetzt werden, ist das noch immer besser als vier weitere Jahre in der Opposition, in der die Gestaltungsmöglichkeiten gegen Null tendieren. Denn eine Koalition mit der Linkspartei ist im Bund für die SPD noch keine Alternative. Zu sehr schmerzen die Nadelstiche, die der abtrünnige Oskar Lafontaine seiner alten Partei zugefügt hat. Da muss zunächst neues Vertrauen aufgebaut werden. Anders sieht es mit einem Bündnis auf Landesebene aus. Hessens Landeschef Thorsten Schäfer-Gümbel könnte das Wagnis eingehen. Bei einem Erfolg wird Gabriel nachziehen.
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