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Westfalen-Blatt: zum Thema Zwangsprostitution:

Bielefeld (ots)

Niemand weiß genau, ob es in Deutschland 200 000 oder 700 000 Prostituierte gibt. Gewiss ist dagegen, dass die Reform des Prostitutionsgesetzes von 2002 ihr Ziel verfehlt hat. Keine 200 Frauen haben sich für den legalen Beruf Hure mit Arbeitsvertrag und Steuerkarte entschieden. Nichts gegen allerbeste Absichten damals. Aber die Wirkungslosigkeit des Gesetzes ist schon lange klar. Hilfsorganisationen weisen seit Jahren darauf hin, dass die Neuregelung Schleusern und Zuhältern ganz nebenbei in die Hände spielt. Jetzt soll also endlich etwas mehr geschehen, um Zwangsprostituierte aus einer Lage zu befreien, die schlicht Sklaverei bedeutet. Sexuelle Ausbeutung, Erniedrigung und Freiheitsberaubung mitten in Deutschland - das muss angegangen werden. Strafen für Freier, die Dienste von Zwangsprostituierten in Anspruch nehmen, können zur Eindämmung beitragen, mehr nicht. Auch diese Reform erzeugt nur einen Tropfen auf den heißen Stein. Trotzdem stimmt die Richtung, denn 400 000 junge Menschen, so ein Fachverband, werden jedes Jahr in Europa versklavt und vergewaltigt.

Pressekontakt:

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Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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