Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Ukraine
Bielefeld (ots)
Wenn sich die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton ihre Ostpolitik so gestalten könnte, wie sie es gerne hätte, würde sie die Uhren anhalten. Denn zuerst muss Europa sein Verhältnis zu Russland klären, bevor das Problem Ukraine angegangen werden kann. Aber die Realität außerhalb der Konferenzräume der internationalen Spitzendiplomatie sieht anders aus.
Massenproteste in Kiew und das sprunghafte Verhalten von Präsident Viktor Janukowitsch sorgen für Zug und Druck gleichermaßen. Was ein Großteil der Bevölkerung in Europas zweitgrößtem Flächenstaat sich wünscht, ist klar: Wohlstand und Offenheit, ohne starre Einbindung und Abhängigkeiten. Die Ziele und Absichten von Präsident Janukowitsch bleiben dagegen ein Rätsel. Jahrelang verhandelt er mit dem Westen, dann macht er eine Kehrtwende, schließlich feilscht er um Milliarden und heute will er umfangreiche Abkommen mit Russland beraten, vielleicht sogar unterzeichnen.
Frau Ashton muss den Knoten geschickt entwirren. Durchschlagen geht genauso wenig wie das Anhalten der rasenden Zeit.
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