Westfalen-Blatt: Kommentar zur Paketbranche
Bielefeld (ots)
Die Kluft bei Arbeitsbedingungen und Bezahlung in der Paketbranche ist augenfällig. Immer wieder gibt es Berichte über Subunternehmer, die bis zu 14 Stunden am Tag Pakete im Akkord zustellen, aber nicht einmal den Mindestlohn einfahren. Auf der anderen Seite gibt es den Branchenprimus DHL, dessen festangestellte Mitarbeiter zumindest über ein gesichertes Einkommen und geregelte Arbeitszeiten verfügen. Die Branche boomt bei Aufkommen und Umsatz dank des immer weiter wachsenden Onlinehandels - aber der Wettbewerb ist knallhart. Und unterm Strich machen auch die Paketdienstleister nicht die fetten Gewinne. Steigende Paketpreise sind längst die Folge. Der Knochenjob muss den Beschäftigten ein vernünftiges Auskommen sichern. Das lässt sich nur garantieren, wenn Mindeststandards für alle gelten und auch eingehalten werden. Die Nachunternehmerhaftung, wenn sich Subunternehmer nicht an die Regeln halten, hat sich in der Baubranche als wirksames In- strument bewährt. Dass Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) den Vorstoß von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) nun torpediert, ist nicht nachzuvollziehen.
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