Westfalen-Blatt: ein Kommentar zur Computerfahndung gegen Kinderpornografie
Bielefeld (ots)
Nein, die automatische Bilderkennung durch Computer ist alles andere als perfekt. Und dennoch ist es richtig, dass die Polizei in NRW bei der Bekämpfung von Kinderpornografie auf Kommissar Computer setzt. Selbst wenn die Trefferquote unterhalb der angestrebten 90 Prozent läge, würde das die Ermittler aus Fleisch und Blut deutlich entlasten. Und das ist angesichts der schieren Anzahl von Fällen dringend notwendig. Allein 557 Durchsuchungsbeschlüsse wegen möglichen Missbrauchs von Kindern mit dem Zweck der Zurschaustellung der Bilder liegen unberührt in den Schubladen. Hier werden möglicherweise noch immer Kinder missbraucht - ein Zustand, der schier unerträglich ist. Da verwundert es sehr, dass juristische Bedenken eine automatisierte Fahndung bislang verhindert haben. Grund ist ein eigentlich gut gemeintes Gesetz, das die Verbreitung von Kinderpornografie eindämmen soll, sich nun aber als Ermittlungshemmnis erwiesen hat. Gut, dass NRW einen Ausweg gefunden hat. Nun muss die Technik aber auch möglichst schnell einsatzreif gemacht werden.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Scholz Stephan
Telefon: 0521 585-261
st_scholz@westfalen-blatt.de
Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell