Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Franziska Giffey
Bielefeld (ots)
Es hat den Anschein, als wüsste Franziska Giffey schon, dass ihr die Doktorwürde aberkannt wird. Jedenfalls gibt es keinen anderen Grund, zum jetzigen Zeitpunkt schon den Rücktritt als Familienministerin anzukündigen - für den Fall der Fälle, den sie offenbar kommen sieht. Für die SPD ist Giffeys Absage ein Rückschlag. Galt sie doch im Gespann mit Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil als beste Lösung an der Spitze der sich selbst schindenden Sozialdemokraten. Vielleicht muss es Weil nun alleine machen - oder mit Manuela Schwesig. Giffey wäre gut beraten gewesen, ihren Doktortitel ruhen und ihre Promotionsarbeit nicht nur prüfen zu lassen. Denn schon früh hieß es, dass die Vorwürfe schwerer seien als die gegen Ex-Wissenschaftsministerin Annette Schavan (CDU). Unerklärlich ist, dass die Freie Universität Berlin bislang nicht fähig gewesen ist, zu einem Ergebnis zu kommen. Giffeys möglicher Rücktritt als Ministerin könnte - fiele er zeitlich in die Phase des SPD-Parteitags Anfang Dezember - wie ein Verstärker wirken: für den Austritt der SPD aus der Großen Koalition.
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