Westfalen-Blatt: Kommentar zu Bahnpreisen
Bielefeld (ots)
Billiger werden, weil der Staat die Steuern senkt: Das kann jeder. Doch bei weitem nicht alle Unternehmen können behaupten, dass dies positive Auswirkungen auf den Klimaschutz hätte. Die Bahn fährt zwar auch noch Dieselloks, aber größtenteils doch elektrisch, mit einem wachsenden Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien. In einem einzigen ICE haben 830 Passagiere Platz. Allein um diese Kapazität auszugleichen, braucht es auf der Straße schon 166 fünfsitzige Pkw. Doch die Bahn nutzt ihr Potenzial zu wenig aus. Klagen über mangelhaften Service, Unpünktlichkeit, schlecht abgestimmte Fahrpläne, schlecht gewartete Waggons, kaputte Klimaanlagen und einiges mehr füllen Bände.
In den Klagekatalog gehören auch zu hohe Preise. Sicher, die Vergleiche mit anderen Verkehrsmitteln sind nicht immer ehrlich. Doch am Ende macht es keinen Sinn, mit den Kunden zu streiten. Die Bahn muss besser werden, und das heißt auch billiger.
Die Politiker haben es in der Hand. Die Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 7 Prozent ist zu teuer? Ein Teil könnte durch Abschaffung der Steuerprivilegien auf Diesel, Dienstwagen und Flugbenzin refinanziert werden.
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