Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Blatter
Bielefeld (ots)
Bei seiner ersten Wahl zum Präsidenten des Weltfußball-Verbandes vor neun Jahren hatte Joseph S. Blatter angekündigt, dass er seine Regentschaft auf zwei Amtszeiten begrenzt sehe. Weil Macht aber mächtig macht, fühlte sich der Schweizer schon lange nicht mehr an seine Worte von vorgestern gebunden. Die dritte Amtsperiode ließ er jetzt einfachheitshalber gleich per Akklamation einläuten. Dass er es mit den demokratischen Spielregeln nicht so genau nehme, haben seine Kritiker Blatter schon immer vorgeworfen. Doch bislang konnten alle Bestechungsvorwürfe nicht bewiesen werden. Da sich alle möglichen Herausforderer mit dem Machtmenschen arrangiert haben, darf sich Blatter weiter als fußballerischer Weltverbesserer inszenieren. Erstaunlich ist dabei die Unverfrorenheit, mit der er neben dem Kampf gegen Doping und Rassismus auch den gegen Korruption auf seine Agenda befördert hat. Was die seit Jahren stattfindende Ein-Mann-Show im Weltfußball gefährden könnte, wäre nur ein Scheitern der WM-Ausrichtung Südafrikas im Jahre 2010. Doch das wird Blatter mit allen Mitteln verhindern und sich anschließend möglicherweise sogar noch ein viertes Mal krönen lassen.
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