RNZ: Erst der Anfang Ein Kommentar der Rhein-Neckar-Zeitung
Heidelberg (ots)
Von Klaus Welzel Was haben Opel, Karstadt und auch die Heidelberger Druckmaschinen gemeinsam? Ihre Produkte sind bei den Kunden nicht mehr begehrt. Bei den Autobauern und den Warenhausbetreibern gibt es auch keine Aussicht auf Besserung, lediglich in Sachen Heidelberg kann man sagen: es geht auch wieder aufwärts, denn gedruckt wird immer - sei es auf Verpackungen. Für die Überlebenszeit von Opel mag dagegen derzeit kein Experte eine Prognose abgeben. Es ist gut möglich, dass nach einer Übergangszeit von drei, vier Jahren die gesamte Produktion nach Russland oder Osteuropa verlagert wird. Und ob die Menschen im Internet-Zeitalter wieder vermehrt die Kaufhäuser besuchen werden - auch das wäre eine gewagte Prognose. Derweil macht sich die Politik in diesen turbulenten Zeiten erpressbar. Es ist ja auch nicht einzusehen, weshalb der Staat für die eine Firma bürgt, für die andere aber nicht. Eine Ahnung dessen, wie hoch der Preis, für diese wirtschaftspolitische Amokfahrt sein wird, vermittelt Frankreich, das bereits ungeniert eine Aufweichung, nein, eine Abschaffung der Euro-Stabilitätskriterien, vorschlägt. Vermutlich wird die Große Koalition ähnlich "hart" reagieren, wie beim zweiten Konjunkturpaket: Anfänglich sanftes Weigern, um dann umso freudiger alle anderen zu übertreffen.
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