Kölner Stadt-Anzeiger: Gertz: Bundeswehr braucht im Norden Afghanistans zwingend schnelle Eingreiftruppe
Köln (ots)
Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, hält die Entsendung eines 250 Soldaten starken Kampfverbandes der Bundeswehr nach Nordafghanistan für vertretbar. "Wir sind der Meinung, dass zum Kräftedispositiv im Norden zwingend eine schnelle Eingreiftruppe gehört", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). "Wenn andere Nationen ab September nicht mehr zur Verfügung stehen, um diese Aufgabe zu übernehmen, dann müssen wir das selber machen - schon im Interesse des Schutzes der eigenen Soldaten. Ich sehe darin definitiv keinen Schritt zu einer Ausweitung des Einsatzes nach Südafghanistan." Allerdings sei auch der Einsatz eines Kampfverbandes in Nordafghanistan, der durch das ISAF-Mandat gedeckt sei, nicht gefahrlos, erklärte Gertz weiter. "Das ist insofern eine etwas andere Qualität, als die Soldaten ganz konkret kämpfen müssen, wenn eigene Truppen oder Menschen, um die wir uns kümmern, in Bedrängnis geraten sind. In einem solchen Fall würde die schnelle Eingreiftruppe sofort in Marsch gesetzt. Man muss davon ausgehen, dass es solche Situationen geben wird. Die hat es im Norden auch schon in der Vergangenheit gegeben. Und man kann nicht von vornherein darauf vertrauen, dass das ohne Opfer abgehen wird."
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