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Kölner Stadt-Anzeiger: Papstberater Lütz: "Ethik des Heilens" ist inhumaner Fundamentalismus Katholischer Theologe wirft den Befürworter einer Lockerung des Stammzellgesetzes Volksverdummung und Totschlagargumente vor

Köln (ots)

Vor der Stammzellentscheidung des Bundestags hat der
Papstberater Manfred Lütz eine "Ethik des Heilens" als inhumanen 
Fundamentalismus bezeichnet. Sie habe "mit vernünftiger Ethik nichts 
zu tun", sondern sei "ein Kampfbegriff, der jedes Gegenargument als 
unmenschlich aus dem Feld schlagen soll. Dabei ist sie selbst 
unmenschlich", schreibt Lütz im "Kölner Stadt-Anzeiger" 
(Freitag-Ausgabe). Ohne den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche
in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, namentlich zu nennen, 
griff Lütz dessen Position scharf an: Die "Ethik des Heilens" opfere,
wenn sie für die Ausbeutung embryonaler Stammzellen eintrete, 
"hemmungslos wehrlose Menschen am Beginn ihrer Existenz für die 
Gesundheit anderer".
Der Theologe und Psychiater Lütz ist Mitglied im Direktorium der 
Päpstlichen Ethik-Akademie im Vatikan sowie Mitglied des Päpstlichen 
Laienrates. Wegen unterschiedlicher Positionen zu einer möglichen 
Lockerung des  Stammzellgesetzes war es zu schweren Differenzen 
zwischen der EKDund der katholischen Deutschen Bischofskonferenz 
gekommen.
Den Befürwortern eines gelockerten Stammzellgesetzes warf Lütz
"kabarettreife Volksverdummung" vor, weil sie nicht nur einen 
"feierlich für »einmalig«" erklärten Stichtag »einmalig« ändern 
wollten, sondern auch noch erklärten, ein zweimalig gebrochener Damm 
könne nicht ein drittes Mal brechen. Der "eigentlich gute ärztliche 
Grundsatz, »wer heilt, hat Recht« wird heute - ethisch gewendet - 
wahrhaftig zum Totschlagargument", so Lütz.

Pressekontakt:

Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de

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