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Commerzbank Börsenbericht für die Woche vom 11. bis 15. Dezember 2006

Frankfurt (ots)

Nachdem die Vorwochen von Kurskorrekturen
dominiert wurden, beendeten die internationalen Aktienmärkte die 
vergangene Handelswoche im Plus. Unterstützt durch positive 
US-Wirtschaftsdaten sowie einen etwas festeren US-Dollar kletterte 
der deutsche Leitindex um knapp 3% und schloss bei 6.427 Punkten. 
Auch der europäische EuroStoxx50 konnte deutlich zulegen und gewann 
etwa 2,3%. Etwas ruhiger verlief die Börsenwoche in den USA. In der 
abgelaufenen Woche kam der Dow Jones um 0,9% voran - gestützt wurden 
die Kursgewinne von der Hoffnung auf die erste Zinssenkung seit 2004 
im ersten Quartal nächsten Jahres. Während in Europa und den USA die 
Börsenkurse in diesem Jahr deutlich zulegen konnten, tritt die Börse 
in Tokio seit Jahresanfang auf der Stelle. Obwohl der Nikkei in den 
letzten 5 Handelstagen um 0,6% zulegen konnte, notiert der Index 
lediglich auf dem Stand von Januar 2006.
Die US-Dollar-Schwäche wurde in den letzten Wochen wiederholt als 
Ursache allen Kursübels bezeichnet - immerhin wertete der Euro 
gegenüber dem US-Dollar seit Jahresbeginn um rund 12% auf. 
Berücksichtigt man allerdings den Korb der für Deutschland bzw. die 
Eurozone wichtigsten 6 Handelswährungen, so wertete der Euro 
lediglich um rund 7% auf.
Dies betonte auch die EZB auf ihrer Pressekonferenz am vergangenen
Donnerstag, indem sie sagte, man zeigt sich von der jüngsten Stärke 
des Euros nur wenig beeindruckt. Die europäischen Währungshüter haben
auf ihrer letzten Sitzung erwartungsgemäß den Leitzins um 25 
Basispunkte auf nun 3,5% angehoben. Mit dieser Erhöhung verteuerte 
die EZB die Notenbankkredite an Banken nun innerhalb eines Jahres zum
sechsten Mal in Folge. Mit weit größerer Spannung war dagegen die 
anschließende Pressekonferenz erwartet worden. Notenbank-Präsident 
Jean-Claude Trichet wies darauf hin, dass die Bank mögliche 
Inflationsrisiken "sehr aufmerksam" beobachten werde. Seit Anfang 
2006 kündigte die EZB durch die Verwendung dieses Schlüsselwortes 
stets an, den Leitzins zwei Monate später anzuheben. Zudem betonte 
er, die Zinsen seien weiterhin auf einem niedrigen Niveau.
Somit dürfte das Leitzinsniveau im Februar von 3,5% auf 3,75% 
angehoben werden. Zwar zeichnete der Präsident ein recht rosiges Bild
der Wirtschaft im Euroraum - die Wachstumsprognosen für 2007 wurden 
von 2,1% auf 2,2% angehoben - es ist allerdings derzeit nicht davon 
auszugehen, dass die EZB das Leitzinsniveau nach ihrem Schritt im 
Februar weiter anhebt. Zum einen zögern immer mehr Ratsmitglieder 
nach den zurückliegenden Zinserhöhungen um insgesamt 150 Basispunkte 
den Eindruck zu erwecken, der Zinserhöhungszyklus gehe ungehindert 
weiter. Zum anderen wurden auch die Inflationsprognosen für 2007 von 
2,4% auf 2,0% gesenkt. Dies entspricht der definierten Größe für 
mittelfristige Preisstabilität im Euroraum und nimmt damit den Druck 
von der EZB. In den USA unterstrichen die Arbeitsmarktdaten die 
relativ robuste Konjunktur. Mit einem überraschenden Anstieg der 
Beschäftigtenzahlen sanken am Markt auch die Hoffnungen auf eine 
baldige Leitzinssenkung des geldpolitischen Ausschusses FOMC. Die 
US-amerikanischen und in deren Gefolge die europäischen Rentenmärkte 
reagierten darauf mit deutlichen Kursabschlägen. Im Wochenvergleich 
notiert der Bund-Future aktuell 74 Ticks tiefer bei 118,16 Zählern, 
die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen bei 3,73%.
In der kommenden Woche werden außer dem ZEW-Index nur 
richtungsweisende Daten aus dem US-Raum erwartet. Vor allem die 
Zinsentscheidung des geldpolitischen Rats der US-Notenbank am 
morgigen Dienstag erwarten die Märkte mit Spannung. Eine andere 
Entscheidung als die Beibehaltung des aktuellen Leitzinses wäre eine 
Überraschung, daher steht auch hier das Statement des Präsidenten Ben
Bernanke im Vordergrund. Dies sollte weitergehend unverändert 
bleiben, damit jedoch die Hoffnung auf erste Zinssenkungen 
enttäuschen und für Abwärtspotenzial bei den festverzinslichen 
Papieren sorgen. Weitere Anhaltspunkte über den Grad der Abschwächung
der US-Wirtschaft und die zukünftige Zinspolitik liefern die 
Veröffentlichung der Einzelhandelsumsätze sowie der Verbraucherpreise
am Mittwoch bzw. Freitag.
In der letzten Woche stieg der Ölpreis der Sorte WTI auf über 63 
US-Dollar. Gründe dafür waren der schwächere Dollar, kurzfristige 
Produktionsausfälle in Nigeria, schlechte Wettervorhersagen und die 
immer noch im Raum stehende OPEC-Förderquotenkürzung. Das Blatt hat 
sich zum Ende der letzten Woche jedoch wieder gewendet: Ein festerer 
US-Dollar und milde Wettervorhersagen sorgten für ein Nachgeben des 
WTI auf aktuell 61,70 US-Dollar. Die meisten der OPEC-Länder haben 
die Förderquoten mittlerweile etwas reduziert, jedoch wurde das 
angekündigte Ziel zur Kürzung um 1,2 Mio. Barrel noch nicht erreicht.
Am 14.12. findet ein weiteres OPEC-Treffen statt. Ob das Kartell eine
weitere Produktionskürzung beschließen wird, gilt als unsicher. 
Zuletzt hatten sich die meisten OPEC-Vertreter angesichts robuster 
US-Lagerbestände und eines hohen Öl-Angebots für weitere Kürzungen 
ausgesprochen. Experten rechnen weiterhin mit einem Ölpreis von knapp
über 60 US-Dollar.
Die Kursgewinne der letzten Berichtswoche haben die Zuversicht in 
die Stärke - vor allem der europäischen - Aktienmärkte erhöht. Wir 
halten es durchaus für möglich, dass die Marke von 6.500 Punkten im 
Dax erneut getestet wird. Weil diese Woche jedoch eine Fülle von 
Konjunkturdaten (u.a. Fed-Entscheidung) sowie am Freitag der große 
Verfallstermin an den Terminbörsen (Hexensabatt) anstehen, rechnen 
wir mit volatilen Bewegungen an den Aktienmärkten.
Wichtiger als der sehr kurzfristige Ausblick ist - gerade zum 
Jahresende - die mittelfristige Prognose. Die Dax-Schätzung von 7.400
Punkten bis zum Jahresende 2007 bietet deutliches Potenzial. Als 
Gründe für den Optimismus lassen sich eine attraktive Bewertung 
europäischer Aktien, anhaltende Fusionsphantasien sowie eine nach wie
vor robuste Weltwirtschaft - gezogen von der Wachstumslokomotive 
Asien - aufzählen. Privatanlegern wird die Aktie der ING empfohlen.
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Anzahl der Anleihe-Empfehlungen des "Zentralen Geschäftsfelds 
Privat- und Geschäftskunden" der Commerzbank (ZPK) im 3. Quartal 2006
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