Hunger im Niger: Trotz Entspannung keine Entwarnung
Diakonie Katastrophenhilfe stockt Hilfe auf 200.000 Euro auf
Stuttgart (ots)
Trotz einer leichten Entspannung der Lage im Niger dank der angelaufenen Nahrungsmittelhilfe kann nach Einschätzung der Diakonie Katastrophenhilfe von einer Entwarnung keine Rede sein. "Die Regenfälle in den vergangenen Tage geben zwar ebenfalls Anlass zur Hoffnung, dass die diesjährige Ernte besser ausfällt", erklärt die Leiterin der Diakonie Katastrophenhilfe, Hannelore Hensle. "Das Getreide ist jedoch frühestens im November reif. Bis dahin brauchen die Hungernden Unterstützung sowohl bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln als auch beim Anbau." Hierfür hat die Diakonie Katastrophenhilfe ihre Unterstützung auf 200.000 Euro aufgestockt.
Mit einem weiteren Hilfsprogramm im Rahmen des weltweiten ökumenischen Verbundes ACT (Kirchen helfen gemeinsam) werden rund 90.000 Menschen in den Distrikten Tahoua, Maradi und Tillaberi mit Getreide und Hirse-Saatgut versorgt werden. 30 Getreidebanken zu einer besseren Vorratshaltung sollen neu aufgebaut, fünf weitere in Stand gesetzt werden. Komitees werden in der Verwaltung der Getreidebanken geschult. Eine erste Verteilung von 540 Tonnen Hirse und 50 Tonnen Milchpulver in 55 Dörfern in Tahoua und Maradi ist nahezu abgeschlossen.
Dürre und eine Heuschreckenplage im vergangenen Jahr haben die chronische Nahrungsmittelkrise im Niger verschärft. Auch in Jahren mit einer normalen Ernte sind 40 Prozent der Kinder mangelernährt. Das riesige Binnenland besteht größtenteils aus Wüste. Nur ein schmaler Streifen entlang der südlichen Grenze eignet sich für den Ackerbau. Derzeit sind nach Angaben der Vereinten Nationen rund 2,5 Millionen der knapp zwölf Millionen Nigrer auf externe Hilfe angewiesen, 800.000 Kinder sind schwer unterernährt.
Für die Nothilfe im Niger sowie in den Nachbarländern Mali, Mauretanien und Burkina Faso ist die Diakonie Katastrophenhilfe dringend auf Spenden angewiesen, Kennwort "Sahel".
Spendenkonten:
Diakonie Katastrophenhilfe: Konto 502 707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70 oder online über das Internet www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
Caritas international: Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00 oder online über das Internet http://spende.caritas-international.de
Hinweis für die Redaktionen: André Ruch, ACT-Medienreferent, hält sich noch bis Freitag im Niger auf. Einen Telefonkontakt vermitteln wir Ihnen gerne.
Für Rückfragen:
Gesine Wolfinger, Telefon: 0711-2159-147;
Dominique Mann, Telefon: 0711-2159-186
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