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ARD-DeutschlandTrend: 64 Prozent der Deutschen wünschen sich einen Fortbestand der Großen Koalition

Köln (ots)

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Zwei Drittel der Deutschen (68 Prozent) sind mit der Arbeit der 
Bundesregierung aktuell weniger bzw. gar nicht zufrieden. Trotzdem 
wünscht sich eine Mehrheit der Deutschen, dass die Bundesregierung 
aus CDU/CSU und SPD bis zum Ende der Legislaturperiode 2021 
weiterarbeitet. 64 Prozent der Bürger fänden das gut. Anhänger aller 
im Bundestag vertretenen Parteien mit Ausnahme der AfD befürworten 
einen Fortbestand der Großen Koalition. Ein Drittel der Bürger (32 
Prozent) fände das nicht gut. Das hat eine Umfrage von infratest 
dimap für den ARD-DeutschlandTrend von Montag bis Dienstag dieser 
Woche ergeben.

Die designierten Parteivorsitzenden der SPD, Norbert Walter-Borjans 
und Saskia Esken, hatten angekündigt, den Verbleib in der Großen 
Koalition an Bedingungen knüpfen zu wollen. 56 Prozent der Deutschen 
haben Sorge um die politische Stabilität in Deutschland, wenn die 
Koalition aus Union und SPD vorzeitig endet; 42 Prozent haben diese 
Sorge nicht. Neuwahlen halten in der jetzigen politischen Situation 
28 Prozent für das Beste; mehr als zwei Drittel (70 Prozent) teilen 
diese Einschätzung nicht. 

Obwohl die Zustimmung für einen Fortbestand des Regierungsbündnisses 
groß ist, sehen die Bürger die Arbeit der Bundesregierung durchaus 
kritisch: 85 Prozent der Befragten meinen, die Regierungsparteien 
beschäftigten sich zu sehr mit sich selbst und ihrem Personal, 
anstatt ihre Arbeit zu machen. Bei einem Blick auf einzelne 
Politikfelder stellen die Bürger der Koalition insbesondere bei der 
Schaffung bezahlbaren Wohnraums ein schlechtes Zeugnis aus. Drei 
Viertel der Bürger (77 Prozent) sind mit der Arbeit in diesem Bereich
weniger bzw. gar nicht zufrieden. In Städten mit mehr als 100.000 
Einwohnern ist diese Unzufriedenheit mit 84 Prozent etwas höher als 
in Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern (73 Prozent). Auch mit
der Klimapolitik sind drei Viertel der Deutschen (76 Prozent) weniger
bzw. gar nicht zufrieden. Jeweils zwei Drittel der Deutschen sind 
weniger bzw. gar nicht zufrieden mit der Digitalisierung (68 
Prozent), im Bereich der Gesundheitspolitik und Pflege (66 Prozent) 
sowie der Renten- und Sozialpolitik (65 Prozent). 64 Prozent der 
Deutschen sind weniger bzw. gar nicht zufrieden mit der Asyl- und 
Flüchtlingspolitik. In anderen Politikfeldern sind die Deutschen 
gespalten: Mit der Haushalts- und Finanzpolitik sind 52 Prozent der 
Deutschen weniger bzw. gar nicht zufrieden; 43 Prozent sind sehr 
zufrieden bzw. zufrieden. Mit der Außen- und Sicherheitspolitik sind 
51 Prozent weniger bzw. gar nicht zufrieden; 45 Prozent sind sehr 
zufrieden bzw. zufrieden. Mehrheitlich positiv bewerten die Deutschen
die Arbeit in der Wirtschafts- und Außenpolitik, mit der 55 Prozent 
sehr zufrieden bzw. zufrieden sind, und in der Familienpolitik, mit 
der 54 Prozent sehr zufrieden bzw. zufrieden sind.

Den neuen Parteivorsitzenden der SPD traut nur eine Minderheit der 
Bürger zu, der Partei zu einem Aufschwung zu verhelfen. 22 Prozent 
glauben, unter Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken werde es der 
Partei gelingen, wieder mehr Bürger von sich zu überzeugen; 70 
Prozent glauben das nicht. Die SPD-Anhänger sind in dieser Frage 
geteilter Meinung: 51 Prozent glauben daran, 46 Prozent glauben daran
nicht. 



Befragungsdaten
-	Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland
-	Fallzahl: 1.007 Befragte
-	Erhebungszeitraum: 02.12.2019 bis 03.12.2019
-	Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
-	Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame
-	Schwankungsbreite: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Fragen im Wortlaut: 

Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung?

Sind Sie mit den bisherigen Anstrengungen der aktuellen 
Bundesregierung (...) sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden, 
gar nicht zufrieden?
-	In der Haushalts- und Finanzpolitik
-	In der Familienpolitik
-	Bei der Digitalisierung
-	Bei der Klimapolitik
-	In der Renten- und Sozialpolitik
-	In der Asyl- und Flüchtlingspolitik
-	Bei der Gesundheitspolitik und der Pflege
-	Bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums
-	In der Außen- und Sicherheitspolitik
-	In der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik

Die SPD-Parteimitglieder haben sich in einem Mitgliederentscheid 
dafür ausgesprochen, dass Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken 
künftig den SPD-Parteivorsitz übernehmen sollen. Glauben Sie, dass es
der SPD unter Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken gelingt, wieder
mehr Bürger von sich zu überzeugen oder glauben Sie das nicht?

Fänden Sie es gut, wenn die jetzige Bundesregierung aus CDU/CSU und 
SPD bis zum Ende der Legislaturperiode 2021 weiterarbeiten würde oder
fänden Sie das nicht gut?

Bitte geben Sie zu den folgenden Aussagen zur Bundesregierung aus 
CDU/CSU und SPD an, ob Sie ihnen eher zustimmen oder eher nicht 
zustimmen.

-	Die Regierungsparteien beschäftigen sich zu sehr mit sich 
        selbst und ihrem Personal, anstatt ihre Arbeit zu machen.

-	Wenn die Koalition aus CDU/CSU und SPD vorzeitig endet, habe 
        ich Sorge um die politische Stabilität Deutschlands.

-	Neuwahlen sind in der jetzigen politischen Situation das 
        Beste.

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WDR Pressedesk
Tel. 0221 220 7100
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