ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
Erhebliche Ertragseinbußen trotz leichtem Umsatzplus
Viele Apotheken kämpfen um ihre wirtschaftliche Existenz
Berlin (ots)
Die Apotheken mussten in den ersten fünf Monaten des Jahres aufgrund des Beitragssatzsicherungsgesetzes erhebliche Ertragseinbußen hinnehmen. Die von ihnen zu tragende Mehrbelastung hat den leicht gestiegenen Umsatz weit mehr als aufgefressen. Dies erklärt die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in Reaktion auf das vom Statistischen Bundesamt (StaBA) gemeldete Umsatzwachstum in Höhe von 1,2 Prozent.
Zusätzlich rund 446 Mio. Euro führten die Apotheken aufgrund des seit Jahresbeginn geltenden Spargesetzes bis Juni an die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) aus ihren Gewinnen ab. Im Laufe des Jahres werden sich die Belastungen auf mehr als 900 Mio. Euro zusätzliche Abgaben im Vergleich zum Vorjahr addieren.
Hermann S. Keller, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes, erklärt: "Bei der Ermittlung des StaBA wurden die Zwangsabgaben in Höhe von bis zu 10 Prozent, die die Apotheken an die GKV abführen, nicht berücksichtigt. Fest steht, dass jede Apotheke bis Juni durchschnittlich 20.896 Euro netto Mehrbelastung ertragen musste. Dies kann durch ein marginales Umsatzplus auch nicht annähernd ausgeglichen werden.
Vielmehr fürchtet Keller eine Fortsetzung des Stellenabbaus, der sich seit Beginn des Spargesetzes immer stärker abzeichnet. Keller rechnet mit mindestens 10.000 Stellen, die der Branche dieses Jahr verloren gehen. Außerdem wird sich die Zahl der Apotheken um weitere 200 bis 250 Betriebe reduzieren.
"Der Trend wird sich durch die nun beschlossenen Eckpunkte der Gesundheitsreform noch verstärken", glaubt Keller. "Viele Apotheken arbeiten schon jetzt am Rande der Rentabilität. Durch die Zulassung des Versandhandels und die Einführung von Mehrbesitz werden sich die Verhältnisse noch weiter zuspitzen."
Keller erwartet massive Auswirkungen auf die Arzneimittelversorgung und fordert alle Parteien auf, bei der Umsetzung des Allparteien- Konsenses die Interessen der heilberuflich geführten Apotheken und ihrer Patienten zu berücksichtigen.
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