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Wuchervorwurf: Unsinnige Anzeige gegen Kostenersparnis

Berlin (ots)

Als völlig haltlose Anzeige gegen ein Instrument
zur Kostendämpfung bezeichnete Hermann S. Keller, Vorsitzender des
Deutschen Apothekerverbandes, die Anzeige eines Bonner Rechtsanwalts
wegen des "Verdachts des Wuchers bei der Preisgestaltung für
Arzneimittel". Die Anzeige richtet sich gegen die neue
Arzneimittelpreisverordnung, die den Apothekern ein preisunabhängiges
Festhonorar von 8,10 Euro plus 3 Prozent des Einkaufspreises zumisst.
Bei der Rezeptabrechnung mit den Krankenkassen müssen die Apotheken
hiervon einen Rabatt in Höhe von 2 Euro zugunsten der Gesetzlichen
Krankenversicherung abziehen. Diese neue Regelung wurde im Rahmen der
Gesundheitsreform mit überwältigender parteiübergreifender Mehrheit
von Bundestag und Bundesrat beschlossen. Dadurch werden die Kassen
bei ihren Arzneimittelausgaben pro Jahr um 500 Millionen Euro
entlastet.
Keller: "Zwar wurden durch die neue Arzneimittelpreisverordnung
bislang tiefpreisige Arzneimittel teurer, hochpreisige Arzneimittel
wurden aber deutlich billiger." Nach Angaben des
Bundesgesundheitsministeriums sinken die Preise für Arzneimittel mit
einem Gesamtumsatz von 17 Mrd. Euro. Lediglich für Produkte mit einem
Gesamtumsatz von 1 Mrd. Euro wirkt sich die neue Apothekerhonorierung
preiserhöhend aus. Das neue System macht vor allem innovative
Arzneimittel deutlich billiger. Dies ermöglicht es den Ärzten,
verstärkt auch neue und wirksame Medikamente einzusetzen - was
wiederum den Patienten zugute kommt.
"Wer dieses neue System abschaffen will, setzt sich für eine
Preiserhöhung bei Arzneimitteln ein", warnte Keller. Gerade vor
kurzem wurden auf Initiative der Bundesapothekerkammer Studien
durchgeführt, die am Beispiel der Osteoporose eine dramatische
Unterversorgung der Patienten mit Arzneimitteln belegten. "Hier
erhoffen wir uns vor allem auch durch die deutlich gesunkenen Preise
der Standardmedikamente gegen diese Krankheit eine deutliche
Besserung," meinte Keller.

Pressekontakt:

Elmar Esser
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 030. 400 04-131
Fax: 030. 400 04-133
E-Mail: pressestelle@abda.de
www.abda.de

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