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Aufforderung an Politik
Arzneimittelsicherheit nicht durch Schnellschüsse gefährden

Berlin (ots)

Die Regierung hat in den letzten Jahren die
Bedeutung der heilberuflichen Tätigkeit des Apothekers gestärkt.
"Diese patientenorientierte Politik muss weiter ausgebaut werden.
Einige Ansätze zur Gesundheitsreform weichen erheblich von diesem
Kurs ab, deshalb legen wir hier unser Veto ein" sagte Magdalene Linz,
Präsidentin der Bundesapothekerkammer. "Wir fordern die Regierung
auf, den in den letzten Jahren eingeschlagenen Erfolgskurs nicht
durch Schnellschlüsse zu gefährden" sagte Linz.
Einige der Eckpunkte wollen die Apotheker auf reine
Arzneimittelhändler reduzieren. So sind beispielsweise bei der
geplanten Abgabe einzelner Tabletten (Auseinzeln) wichtige Punkte der
Arzneimittelsicherheit nicht berücksichtigt worden. Eine
Packungsbeilage "light" informiert Patienten nur unzureichend. Käme
es bei der Einnahme einer einzelnen Tablette zu schweren
Nebenwirkungen, wäre der Patient im Fall des geplanten Verzicht einer
Gefährdungshaftung gezwungen, die Ursache seiner Beschwerden
nachzuweisen - eine klare Umkehr der jetzigen Situation, in der der
Hersteller in der Beweispflicht ist. "Das ist das Gegenteil von
Verbraucherschutz. Wir Apotheker setzen uns dafür ein, dass nicht auf
Kosten der Arzneimittelsicherheit gespart wird" betonte Linz.
Werden Arzneimittel falsch angewendet, verursacht dies Kosten.
Allein die gesamten Folgekosten einer Non-Compliance, also wenn
Patienten die verordneten Arzneimittel nicht oder nicht richtig
einnehmen, werden auf mehrere Milliarden Euro pro Jahr geschätzt.
Linz: "Gerade die Apotheker als Arzneimittelexperten können durch
eine individuelle Patientenbetreuung dazu beitragen, dass
Arzneimittel richtig angewendet werden. Und damit dazu beitragen, im
Arzneimittelbereich Kosten einzusparen. Wir Apotheker haben längst
erkannt, dass unsere Zukunft in der patientenorientierten Beratung
liegt." Eine intensive Beratung ist nur mit gutem Personal möglich.
Die Apotheken haben im letzten Jahr 3.200 qualifizierte Arbeitsplätze
geschaffen, mehr als jede andere Branche.
Nachfragen:
Dr. Ursula Sellerberg, 
Tel.: 030 - 40004 134, 
Mail:  u.sellerberg@abda.aponet.de
Pressesprecherin: 
Annette Rogalla, 
Tel.: 030 - 40004 131, 
Mail:  pressestelle@abda.aponet.de
www.abda.de

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