Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC)
Generation Pippi Langstrumpf - auch im OP?
Größte deutsche Studie zu drei Chirurgen-Generationen vorgestellt
Berlin (ots)
Sie wollen keinen Dienstwagen, sondern lieber einen Betriebskindergarten. Sie wollen Karriere machen, aber nicht für mehr Kohle. Sie wollen die beste Weiterbildung - zum Wohle des Patienten. Sie wollen flexible Arbeitszeiten - damit sie sich selbst um ihre Kinder kümmern können.
Die größte deutsche Studie über drei Chirurgen-Generationen brachte Neues und Erstaunliches ans Licht. Eine attraktive Arbeitsaufgabe ist den jüngsten Chirurgen wichtiger als die Bezahlung. Zeit ist wieder mehr wert als Geld. Die Familienfreundlichkeit und flexible Arbeitszeitmodelle der Kliniken und Praxen werden immer wichtiger. Der Chef ist wieder Vorbild, wird gefragt, hat Respekt.
Kurz: Generation Y unter den Chirurgen will das ganze Leben. Sie wollen heilen und trotzdem eine eigene Familie. Sie wollen viel arbeiten und trotzdem gesund bleiben. Sie wollen Zeit für ihre Patienten, ihre Kinder und sich selbst. Sie wollen: eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Viel Leistung, wenig Stress bei langer Gesundheit und Arbeitsfähigkeit.
Dr. Jörg Ansorg, Hauptgeschäftsführer des BDC: "Diese umfangreiche Studie lässt uns aufatmen. Wir haben wieder eine junge Generation Chirurgen in den Kliniken und Praxen, die bereit ist, beides - Karriere und Familie - selbst in die Hand zu nehmen. Junge Menschen, die sich nicht treiben lassen, sondern selbst treiben. ´Generation Facebook´ will ein Berufsziel, das auf sie passt. Die Studie dient dazu, Empfehlungen für Kliniken und Praxen zu erarbeiten. Denn: Rahmenbedingungen sind wieder wichtiger als Geld. Und diese Bedingungen können wir verändern und anpassen. Damit halten wir viele der sehr gut ausgebildeten Ärzte bei uns in Deutschland!"
Die Studie wurde vom Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. in Auftrag gegeben. Durchgeführt wurde sie von Prof. Margit Geiger, die den Lehrstuhl für Human Ressource Management an der Hochschule Bochum führt. Frau Prof. Geiger arbeitet für die Consulting Gruppe Zürich AG (CGZ), für die Cisik Consulting GmbH Düsseldorf und ist Prüferin in der Deutschen Gesellschaft für Personalführung.
Die Studie in Zahlen: Teilnehmer: 2640 / Befragungszeitraum: Okt. 2012-Febr. 2013 Aufteilung der Studie in die Generationen
- Baby-Boomer (geb. 1946-1964), Alter: 49-68 Jahre - Generation X (geb. 1965-1979), Alter: 34-48 Jahre - Genaration Y (geb. ab 1980), Alter: unter 34 Jahre Kurz-Zusammenfassung Gemeinsamkeiten der Chirurgen-Generationen: 1. Über 70% der Chirurgen aller Generationen ist es wichtig, dass ihre Klinik/Praxis ein sehr gutes Image genießt. 2. Die Ausstattung des Arbeitsplatzes (OP-Säle, Stationen) ist allen Generationen gleich wichtig (95%) 3. Auf einen sicheren Arbeitsplatz legen über 81% der Chirurgen in allen Generationen Wert. 4. Gute Zusammenarbeit ist wichtig. Bei einem schlechten Arbeitsklima würden in allen Generationen über 88% der Chirurgen den Arbeitsplatz wechseln. 5. "Ich bin ein Workaholic" sagen nur 26-30% der Chirurgen aller Generationen von sich selbst. 6. Die Trennung von Arbeit und Privatleben ist über 63% aller Chirurgen wichtig.
Unterschiede der Chirurgen-Generationen:
1. Während nur 62% der Baby-Boomer auf die Karriere-Perspektiven schauen, sind es bei der Generation Y 85%! 2. Das Entgelt ist der Generation X mit 83% am wichtigsten. In der Generation Y dagegen interessiert das nur noch knapp 70%. 3. Mehrarbeit machen 48% der Generation Y nur gegen einen adäquaten Zeitausgleich. Bei den Baby-Boomern fordern das nur 21%. 4. Die Geister scheiden sich bei einer "exzellenten Weiterbildung". Nur 50% der Baby-Boomer finden dies wichtig für die Auswahl des Arbeitgebers. In der Generation Y finden dies 91% wichtig. 5. Betriebliche Sozialleistungen sind für 67% der Baby-Boomer wichtig. In der Generation Y nur noch für 51%. 6. Eine gute Ausstattung der Sozialräume ist jedoch wiederum 50% der Generation Y wichtig. Bei den Baby-Boomern nur ca. jedem Dritten. 7. Für ein besseres finanzielles Angebot würden in der Generation Y nur 31% den Arbeitgeber wechseln. Bei der Generation X sind es immerhin 43%, bei den Baby-Boomern 35%. 8. Für eine attraktivere Arbeitsaufgabe wechselt mit 92% der Chirurgen bei weitem die Generation Y am ehesten den Arbeitsplatz. Bei den Baby-Boomern sind es nur 73%, in der Generation X 85%. 9. Ein pünktliches Arbeitsende ist knapp 30% der Generation Y wichtig. Bei den Baby-Boomern interessiert das nur 15%. 10. Über 67% der Generation Y achten auf ihre Work-Life-Balance. Bei den Baby-Boomern achten nur 46% darauf. 11. Für die Generation Y haben die Vorgesetzten wieder eine Vorbildfunktion. Das geben knapp 82% an. Bei den Baby-Boomern sagen das nur 47% 12. Ein regelmäßiges Feedback des Chefs ist der Generation Y mit 94% sehr wichtig. Bei den Baby-Boomern ist das nur 72% der Chirurgen wichtig. 13. Arbeitszeitmodelle spielen für 76% der Generation Y eine Rolle. Bei den Baby-Boomern interessiert dies nur 53%. 14. Einen Betriebskindergarten wünschen sich fast die Hälfte aller Chirurgen der Generation Y. 15. Ein Dienstwagen dagegen interessiert knapp 64% der Generation Y nicht. 16. Die Familienfreundlichkeit einer Klinik oder Praxis ist für 73% aller Chirurgen der Generation Y wichtig. Die Generation Baby-Boomer interessiert das mit knapp 52% weniger.
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