Neue Behandlungsstrategie für Patienten mit Rheumatoider Arthritis
San Diego, USA (ots)
Auf dem Kongress des American College of Rheumatology (ACR) in San Diego wurde aktuell eine Studie präsentiert, deren Ergebnisse den 550.000 Patienten mit Rheumatoider Arthritis in Deutschland eine neue Perspektive eröffnet: Wird zusätzlich zu dem Basistherapeutikum Methotrexat der monoklonale Antikörper Rituximab (MabThera (R)) verabreicht, werden die Symptome deutlich stärker reduziert als durch die Gabe von Methotrexat allein.
An der plazebokontrollierten Phase III-Studie nahmen 520 schwer vorbehandelte Patienten teil, die zuvor auf mindestens eine Behandlung mit herkömmlichen Biologika, den TNF-alpha-Hemmern, überhaupt nicht oder nur unzureichend angesprochen hatten. In dem sechsmonatigen Beobachtungszeitraum wurde der Anteil der Patienten, bei denen die Symptome um 20 Prozent verbessert wurden, durch die zusätzliche Verabreichung des Antikörpers von 18 Prozent auf 51 Prozent erhöht. Der Anteil der Patienten, bei denen eine 50 prozentige Verbesserung der Symptomatik erreicht wurde, konnte im Vergleich zur Kontrollgruppe sogar verfünffacht werden. Auch bei der 70 prozentigen Symptomverbesserung erwies sich die Therapie mit Rituximab um den Faktor zwölf überlegen.
Die Studie mit dem Namen REFLEX verdeutlicht einen weiteren Vorteil der Antikörpertherapie mit Rituximab: Mit nur zwei Infusionen innerhalb von 14 Tagen konnte ein über Monate anhaltender Behandlungserfolg dokumentiert werden. Diese langen Therapieintervalle stellen für Arzt und Patient eine individualisierte und patientenorientierte Behandlungsoption dar.
Patienten mit Rheumatoider Arthritis, der häufigsten Form unter den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, leiden nicht nur unter starken Schmerzen. Oft sind Einschränkungen der Beweglichkeit und damit auch der Lebensqualität bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes die Folgen. Alltägliche Dinge in Haushalt, Freizeit und sozialem Umfeld sind kaum noch zu bewältigen. Hinzu kommen häufig Begleiterkrankungen und eine eingeschränkte Lebenserwartung. Mit diesen Problemen kämpfen deutschlandweit rund 550.000 Menschen - bisher mit wenig Hoffnung.
Rituximab bietet diesen Patienten einen einzigartigen neuen Behandlungsansatz. Das Medikament richtet sich selektiv gegen B-Zellen, die nach neuen Forschungserkenntnissen eine zentrale Rolle bei der Entzündungskaskade und der Enstehung der Rheumatoiden Arthritis spielen. Der Wirkstoff trägt so auf völlig andere Weise zur Reduktion der schmerzenden und geschwollenen arthritischen Gelenke bei.
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